Herz-Computertomographie sicher in der Infarkt-Ausschlussdiagnostik

Eine in den USA durchgeführte Studie zeigt, dass mit Hilfe der Cardio-CT die Notuntersuchung von Patienten mit Angina-Pectoris-Bechwerden beschleunigt, ohne dass Einschränkungen der Diagnosesicherheit und zusätzliche Kosten entstehen. Herzinfarktfälle erkennt das Verfahren zuverlässig.

Wenn Patienten mit Angina-Pectoris-Beschwerden wie Thoraxschmerzen in eine Notaufnahme kommen, dann gilt es, schnell abzuklären, ob es sich um einen Herzinfarkt handelt oder ob andere Probleme Ursache der Beschwerden sind. Dazu durchlaufen die Patienten eine Reihe von Untersuchungen, die neuerdings durch eine Koronarangiografie mit Kontrastmittel (Cardio-CT) ergänzt können. Dazu können 64-Schicht-CT oder auch die hochauflösenden 128-Schicht-CT im Einsatz sein.

Die unter Leitung von Udo Hoffmann vom Massachusetts General Hospital und der Harvard Medical Scool in Boston durchgeführte Studie schloss 1.000 zufällig (randomisiert) ausgewählte Patienten ein. Geklärt werde sollte, ob die Ergebnisse der Cardio-CT aussagekräftig genug sind, um Patienten mit akutem Koronarsyndrom sicher zu erkennen und ob die Diagnoseeffizienz die relativ hohen Kosten der Cardio-CT rechtfertigt. Die ausgewählten Patienten wurden mit pektanginösen Beschwerden eingeliefert, es konnte aber nicht eindeutig auf einen Herzinfarkt geschlossen werden. Die eine Hälfte von ihnen wurde den Standard-Untersuchungen unterzogen, die andere per Cardio-CT untersucht. Patienten der zweiten Gruppe, bei denen kein Herzinfarkt vorlag, konnten gleich nach der CT wieder nach Hause geschickt werden. Weitere Tests konnten wegfallen. Dabei hatte die Cardio-CT keinen Patienten mit akutem Koronarsyndrom übersehen. Bei den Standarduntersuchungen mussten die Patienten in jedem Fall länger in der Klinik bleiben, und die Ergebnisse lagen nicht so schnell vor, was sie einer Zeit der Angst und Unsicherheit aussetzte. Allerdings ist bei einer Computertomographie die Strahlenbelastung relativ hoch.

Zwar ist die Cardio-CT ein relativ teures Untersuchungsverfahren, die Kosten relativieren sich jedoch, wenn dafür andere Kosten z.B. für einen längeren Klinikaufenthalt und andere Untersuchungen eingespart werden können.

Die Studie wurde im New England Journal of Medicine veröffentlicht. Hierzulande berichtet das Ärzteblatt ausführlicher über die Ergebnisse und Konsequenzen.


Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *