Amerikanische Kardiologen und Kinderärzte haben eine nichtinvasive Bildgebungstechnik entwickelt, mit deren Hilfe Plaques in den Koronargefäßen von Kindern nach einer Herztransplantation angezeigt werden. Diese Plaques sind mögliche Anzeichen für eine Abstoßungsreaktion.
Die Mediziner von der Washington University School of Medicine in St. Louis möchten vor allem die kleinen Patienten entlasten, die sich nach einer Herztransplantation regelmäßigen Kontrollen unterziehen müssen. Bislang wird dafür eine Angiographie durchgeführt, bei der ein Katheter eingeführt werden muss. Mit Hilfe der kontrastmittelverstärkten Magnetresonanztomographie lassen sich die Plaques auch ohne Katheter darstellen. Dazu hat ein Team um Professor Samuel A. Wickline auf der Grundlage ihrer Erfahrungen mit der Darstellung von Gefäßerkrankungen in der MRT eine Methode entwickelt, die mit Hilfe des Kontrastmittels Gadolinium Ablagerungen und Entzündungen in den Herzgefäßen auf dem Scan heller aussehen lässt als gesunde Gefäße.
Die Studie schloss 29 Patienten mit einer Herztransplantation und acht gesunde Kinder ein. Die Kinder mit einem transplantierten Herzen durchliefen die übliche Prozedur der Koronarangiographie und zum Vergleich außerdem die MRT-Untersuchung, die gesunden Kinder nur die letztere. Es zeigte sich, dass sich die MRT-Ergebnisse mit denen der Angiographie deckten. Bei den Patienten mit den hellsten Gefäßwänden auf dem MRT-Scan stellte die Angiographie die stärkste Plaquebildung in den Gefäßen fest, bei den gesunden Kindern waren in der MRT keine Auffälligkeiten festzustellen. Allerdings kann das verwendete Kontrastmittel nierenschädigend wirken, von da her ist der Einsatz des Verfahrens nur eingeschränkt möglich.
Einer der Mitautoren der Studie, der Kinderarzt Charles E. Canter, MD, dazu: „Die Ergebnisse dieser Pilotstudie sind vielversprechend. Wir müssen jedoch noch mehr Patienten in unsere Untersuchungen einbeziehen, um die Ergebnisse zu bestätigen. Ich denke, dass das Verfahren als Scrreening-Methode eingesetzt werden könnte, weniger um die Angiographie vollständig zu ersetzen, sondern eher um die Anzahl der Untersuchungen zu reduzieren.“
Die Studie wurde unter dem Titel „Noninvasive detection of transplant coronary artery disease with contrast-enhanced cardiac MRI in pediatric cardiac transplants” im Journal of Heart and Lung Transplantation veröffentlicht.