IGeL sind wieder in die Schlagzeilen geraten. Ärzte, die sie anbieten, stehen unter Rechtfertigungszwang. Verantwortlich für diese Situation ist vor allem die Ärzteschaft selbst und ihre Informationspolitik. Von Anfang an wurde seitens vieler Mediziner vernachlässigt, den Nutzen dieser Angebotsform in den Patientengesprächen adäquat herauszustellen. Fast jede IGeL-Broschüre oder Homepage-Information begann – und beginnt immer noch – mit der Erklärung, dass IGeL eine Versorgungsform sind, deren Kosten die Krankenkassen nicht übernehmen. Das ist zwar richtig, aber als Einstiegs-Information kaum geeignet. Zunächst wäre wichtig gewesen, die Patientenvorteile herauszustellen. Da dies nicht geschah, erhielten IGeL von Beginn an einen Negativ-Stempel. Vergleicht man die IGeL-Arbeit von Praxisinhabern, die diese Leistungen sehr erfolgreich offerieren (etwas 25% aller IGeL-Anbieter), mit den Bemühungen der übrigen IGeL-Praxen, so liegt der Unterscheid nicht in intensiverem Marketing oder aggressiverem Verkauf, sondern in klaren, patientenverständlichen Nutzenbeschreibungen. Zudem haben gerade diese Ärzte in Schulungen ihrer Mitarbeiterinnen investiert, um professionell und umfassend zu informieren. Eine derartige Ausbildung fehlt jedoch in den meisten anderen Praxen. Kein Wunder also, dass Patienten und die Öffentlichkeit skeptisch bis ablehnend reagieren.
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Boyce Rensberger, bis 2008 Leiter des Knight Science Journalism Fellowship Programm am MIT, bringt es auf den Punkt:
Bei dem Anspruch wird der real existierende Medizinjournalismus in Deutschland zum hoffnungslosen Fall.
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