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Traumberuf Medizinjournalist (XVI)
Die FAZ am Sonntag beleuchtet noch einmal den Fall der Kopfprämien von Kliniken an niedergelassene Ärzte: Geben und Nehmen in der Praxis. Nicht ohne sich selbst zu loben: Die Frankfurter Allgemeine Zeitung hatte den Fall recherchiert und als Erste über den Missstand berichtet.
Eigentlich ein Tauerspiel für die Medien. Praktiken im Gesundheitswesen an der Grenze zur Korruption, seit Jahren, flächendeckend, bei Experten ein offenes Geheimnis, von den Betroffenen und Verbänden nicht beschönigt oder verleugnet, sind für Journalisten ein erstaunliches Aha-Erlebnis. Zu den Details erfährt der Leser auch eine Woche nach der “Aufdeckung” nichts. Dabei gäbe es über die Bemühungen der Kliniken um die “Einweiser” und die Ausgestaltung der “Nachsorgeverträge” sicher eine Menge interessantes zu berichten.
Das ist so etwa auf dem Niveau von Sandra Maischberger, die auf der Pressekonferenz zu ihrer Dokumentation bekannte, sie habe unzählige Sendungen zum Thema Gesundheitspolitik moderiert, aber selbst ihr sei der Gemeinsame Bundesausschuss nicht geläufig gewesen.
Linktipps der Woche: Flüchtlinge beim Arzt und Sterbehilfe wegen Selbstmordwunsch
In den Linktipps der Woche suchen wir euch spannende Links aus der Gesundheitswirtschaft zusammen. In dieser Woche geht es unter anderem um Flüchtlinge beim Arzt und Sterbehilfe wegen Selbstmordwunsch.
Leichen fleddern für den Profit
Die FAZ titel: China gibt Organhandel zu. In einem Bericht der chinesischen Staatspresse wurde zugegeben, dass etwa zwei Drittel aller Spenderorgane von hingerichteten Straftätern stammen. Der Zeitungsbericht deutet danach an, dass in China illegaler Organhandel verbreitet ist.
Organhandel – ein Problem von weit entfernten Schwellen- und Entwicklungsländern, in China, Indien oder Afrika? Das Nachrichtenmagazin “Der Spiegel” hat diese Woche das Geschäft eines deutschen Unternehmens mit Leichenteilen aus der Ukraine aufgedeckt. Die Recherchen der Journalisten Markus Grill und Martina Keller in der Ukraine zeigen Einblick in eine verschwiegene und zweifelhafte Branche.
Gewebehandel ist ein lukratives Geschäft. Nach dem Bericht würde eine Leiche in ihre Einzelteile zerlegt, verarbeitet und verkauft in den USA bis zu 250 000 Dollar bringen. Die deutsche Firma liefert offenbar in grossem Umfang an den amerikanischen Gewebemarkt.
Dem Spiegel liegen tausende Seiten firmeninterner Protokolle,
Faxe, Lieferlisten und Dokumente aus den Jahren 2000 bis
2004 vor, die nahelegen würden, dass die Firma
die ukrainischen Leichenteile nicht nur selbst verarbeitete, sondern damit den US-Gewebemarkt belieferte. Dies wäre nach dem deutschen Transplantationsgesetz verbotener Organhandel.