Wie gut sich jeder an seine normalen Träume erinnert ist individuell unterschiedlich. Doch träumen wir alle die ganze Nacht über. Tiefschlafphasen wechseln sich mit REM Phasen ab.
Alpträume treten fast immer in der unruhigeren REM Phase auf. In diesen Phasen träumen wir besonders intensiv. Erleben wir Alpträume, schrecken wir oft hoch und erwachen. Meist kann man sich in
dem Moment noch an den Traum erinnern.
Je nach Intensität und Eindringlichkeit müssen manche Betroffene aufstehen und umher gehen, um sich zu beruhigen. Denn Alpträume sind purer Stress. Der Körper ist im Ausnahmezustand, meist im
„Fluchtmodus“. Adrenalin schießt in den Körper, das Herz wummert gegen die Brust, Schweiß bricht aus. Oft sind die Personen zwar froh, dass es nur ein Traum war, doch viele haben Angst wieder
einzuschlafen und den Alptraum erneut zu träumen.
Alpträume treten unterschiedlich häufig auf: Das Spektrum reicht von mehrmals pro Nacht, über wöchentlich mehrmals, oder einige Male im ganzen Leben. Manche Menschen hatten noch nie einen
Alptraum.
Ursache ist oft Stress oder psychischer Druck. Es kann jedoch auch an unverarbeiteten, traumatischen Erlebnissen aus dem Tagesgeschehen oder der Vergangenheit liegen.
So können empfindliche Menschen (besonders Kinder) durch TV Filme, TV-Reportagen, Kinofilme, Videospiele oder spannende Bücher derart beeinflusst werden, dass diese monatelang schlecht träumen.
Bei manchen Kindern reichen schon einfache Trickfilmszenen. Diese müssen nicht einmal gruselig sein.
Im Alter von ca. zwei bis fünf Jahren entwickelt sich bei den Kindern Furcht und Fantasie. In der Zeit reagieren diese besonders empfindlich. Um das fünfte Lebensjahr erreicht die Anfälligkeit
für Alpträume ihren Höhepunkt und nimmt dann wieder ab.
Auslöser kann eine einfache Vorlesegschichte sein, ein Film am Abend, oder eine alltägliche Situation, die die Eltern gar nicht so schlimm empfunden haben. Oft beunruhigt die Kinder ein Streit
der Eltern, oder ein sehr ereignisreicher Tag. Einige schlafen schlechter, wenn sie im Kindergarten, oder am Wochenende keinen Mittagsschlaf halten konnten. Auch Nuckel abgewöhnen,
Toilettentrainig, Kindergarteneingewöhnung kann zu Alpträumen führen.
Helfen Sie Ihrem Kind mit Regelmäßigkeiten, denn diese sind wichtig. Einschlafrituale sollten immer konsequent eingehalten werden. Fernsehen und Vorlesegeschichten, al la Gebrüder Grimm, vor dem
zu-Bett-Gehen, sind nicht angebracht. Auch kann es helfen den Leistungsdruck zu senken. Den Nuckel doch noch zu lassen, oder das Toilettentraining noch ein halbes Jahr zu verschieben.
Schulstress, Leistungsdruck, Ärger mit den Eltern oder Lehrern führt bei Jugendlichen die Liste der alptraumauslösenden Ursachen an. Verlustängste, Mobbing, Gewalt- Videospiele und Drogenkonsum
können ebenso dazu führen.
Bei Erwachsenen stehen Kriegsreportagen und Gruselfilme an erster auslösender Stelle. Auch Filme über die Abschlachtung von Tieren, oder den Walfang können zu Alpträumen führen.
Treten Alpträume infolge von „Überempfindlichkeiten“ auf, sprechen diese Schlafstörungen meist gut auf das Weglassen der auslösenden Ursachen und eine homöopathische Behandlung zur Unterstützung
der „Überempfindlichkeit“ an.
Menschen die unter großem psychischem Stress stehen, (Kummer, Depressionen, Burn out, Mobbing, Prüfungsstress, Eheprobleme, Erfolgsdruck etc.) können von schlechten Träumen genauso geplagt werden
wie Personen die zu wenig geschlafen haben oder Schichtarbeit leisten müssen.
Drogen- und Alkoholkonsum kann ebenfalls die Symptomatik verstärken. Hier führt meist die Behandlung der zugrunde liegenden Ursache zur Besserung.
Patienten die unter einer schweren Traumatisierung leiden, zB. nach jahrelangen Kriegs- oder Mißhandlungserlebnissen, leiden oft unter schweren Schlafstörungen und/oder Alpträumen. Das
Unterbewusstsein versucht diese schrecklichen Ereignisse zu verarbeiten, oft werden Erlebnisse abgeschnitten und brechen dann in der Nacht segmenthaft wieder hervor.
Hier bedarf es einer langwierigen Therapie, in Zusammenarbeit mit Psychologen und Psychotherapeuten. Von einer Selbstmedikation bzw. Laienbehandlung ist abzuraten.
In der Homöopathie wird zusätzlich auch von initalen Träumen gesprochen, wenn (ein) Alpträum(e) zu einem bestimmten Zeitpunkt auftrat und dann eine schwere, oder eine chronische Krankheit ihren
Anfang nahm. Diese Träume spiegeln oft das Unterbewusstsein und das innere Bild des Patienten wider und sind für die homöopathische Behandlung der chronischen Krankheit von großer Bedeutung.
So berichtete eine Frau, dass Sie, immer wenn Sie einen rheumatischen Schub erlitt, Alpträume von beißenden Hunden träumte. Dieses (und noch weitere) Symptome, ließen die Wahl auf die Arznei
Pulsatilla fallen, wonach es der Patientin deutlich besser ging.
Schulmedizinisch werden Alpträume meist mit Psychopharmaka oder Antidepressiva behandelt, da diese die REM Schlafphase unterdrücken. Nach Absetzen diese Medikamente treten jedoch oft vermehrt
Alpträume auf, da die REM Phase wieder zunimmt, meist sogar mehr als vor der Einnahme.
Wird die seelische Ursache nicht beseitigt, kommen Alpträume meist immer wieder.
In der Homöopathie gibt es einige Arzneien für die Behandlung von Alpträumen. Diese heilen, wenn sie aufgrund ihrer passenden individuellen Symptome verordnet werden.
zB.:
Calcium carbonicum
Carcinosinum
Stramonium
Belladonna
Hyosciamus
Aconit
Phosphor
Pulsatilla
Kalium bromatum
Natrium muriaticum
Ignatia
ua.
©Heike Dahl