Im Schockraum, auch Reanimations-Raum (Rea-Raum) genannt, werden schwerverletzte bzw. in Lebensgefahr schwebende Patienten im Krankenhaus erstversorgt. Dabei steht ein Team von Ärzten, Pflegefachkräften sowie Personal der Radiologie bereit. Die Aufgabenbereiche sind bereits im Vorfeld genau festgelegt, um einen reibungslosen Ablauf gewährleisten zu können.
Primär geht es im ersten Schritt darum, die Vitalfunktionen des Patienten aufrecht zu erhalten bzw. wiederherzustellen, indem versucht wird, den medizinischen Schockzustand zu beenden (Kreislaufstabilisierung). Außerdem wird eine Erstdiagnose erstellt und es können lebensrettende Operationen und Behandlungsschritte durchgeführt werden. Nach der Erstversorgung werden dann die Patienten in der Regel auf eine Intensivstation verlegt oder für weitere Operationen in den OP-Saal gebracht. Krankenhausintern ist für ihn meist die Anästhesiologie zuständig.
Ein Schockraum ist in modernen Krankenhäusern Teil der Notaufnahme (Rettungsstelle).
So steht es in Wikipedia. Was aber tun MTRA´s den in einem Schockraum?!
Allgemeines zum Schockraum:
In diesem Artikel versuche ich zu erlären, was den ein-/e MTRA während eines Schockraumpatienten zu tun hat und vielleicht tun kann.
Die Alarmierung zu einem Schockraumpatienten erfolgt in den meisten Kliniken über eine Gruppenschleife, auf den jeweiligen Piepsern.
Das Schockraumteam:
Das Schockraum-(Basis)-team besteht aus verschiedenen Fachdisziplinen:
- Notfallaufnahmepersonal, sprich Ärzte und Pfleger
- Anästhesie, sprich Ärzte und Pfleger
- Unfallchirurgie, sprich Ärzte und Pfleger
- Allgemeinchirurgie
- Radiologie, sprich MTRA und Radiologe
Das kann natürlich für jedes Haus einzeln angepasst werden. Zusätzlich kann man zu den vorhandenen Einzeldisziplinen mehr Disziplinen dazurufen.
Vorgänge im Schockraum:
Der Patient wird von eine RTW/RTH usw… angeliefert. Es sind zum Zeitpunkt, wo der Patient noch nicht da ist, nur wenige Informationen bekannt. Intubation, Verletzungsmuster… Deshalb muss ein Schockraum auf viele Arten von Verletzungen eingehen können. Der oder die MTRA sollte schonmal die Platten für einen Röntgen Thorax und für einen Beckenübersichtsröntgen auf den Untersuchungstisch legen.
- 5Minuten vor Eintreffen des Verletzten, Alarmierung des Schockraumbasisteams
- Schockraumbasisteam ist versammelt und teilt schonmal die wenigen vorhanden Informationen untereinander aus. Es zieht sich jeder eine Röntgenschürze an
- Platten werden auf den Untersuchungstisch gelegt
- Patient kommt an –> Notarzt teilt die einzelnen Vorgehensweisen (Unfallhergang, Verletzungen, Geklemmt ja oder nein…) mit. Dabei absolute Ruhe und jeder hört Ihm zu.
- Jetzt wird Patient umgelagertDies läuft jetzt alles Parallel ab:
- Bodycheck
- Sono Abdomen
- Röntgen ja oder nein
- Zugänge werden gelegt
- Patient wird komplett ausgezogenWenn weitere Vorgehensweise klar ist:
- weiteres Extremitätenröntgen
- CT?
- OP?
- Wachstation
- …
Was tut der MTRA:
Der MTRA schießt die Bilder für Thorax und Becken und entwickelt sie natürlich. Röntgen bitte nur auf Anforderung des Arztes.
Gute Werte für Röntgen Thorax a.p. und Beckenübersicht:
- Becken: 73kV – 77kV und 20mAs – 50mAs je nach Dicke
- Thorax: 125kV und 1,0mAs bis 2,5mAs (laut Ärztekammer sogar bis 5mAs)
Gleichzeitig kann man auch das CT hochfahren und Warmlaufen lassen, die KM Spritze aufziehen und alles im CT-Raum fertig machen. Wenn sich die Kliniker für ein CT entscheiden, wird unterschieden zwischen einem Traumascan und einer Schädel-HWS Spirale.
Die rechtfertigende Indikation zu einem Traumascan kann alleine schon der Unfallhergang sein und nicht das klinische Bild des Patienten.
Ablauf des Traumascans:
Patient wird auf den Rücken in der Mitte des Tisches gelagert. Arme werden entweder über den Kopf gelagert oder auf den Bauch, je nach Verletzungsmuster und Empfinden des Patienten. Bei Männern wird “immer” eine Hodenkapsel angelegt!
Wir beginenn das CT mit der Axialen Schichtführung durch den gesamten Kopf. Anschließend wird die Spirale durch die HWS gefahren.
Nach diesem Schritt spritzen wir schonmal eine kleine Menge Kontrastmittel. Arme werden hochgenommen (wenn geht). Die HWS und der Schädel werden Rekonstruiert. Nach etwa 5Minuten warten auf den KM-Bolus kommt das CT des gesamten Thorax-Abdomen-Becken.
Der Radiologe sieht die Bilder meist im selben Moment und kann direkt Auskunft über weitere Verletzungen geben. Nachdem der Patient vom Tisch ist und keine weiteren Diagnostika bekommt, hat man den Stressfaktor Schockraum überstanden.