Fortgeschrittene 320-Zeilen-CT für die akkurate Diagnose von Herzproblemen

Eine Studie, an der 16 Krankenhäuser in acht Ländern teilnahmen, zeigt, dass ein modernes 320-Zeilen-CT in der Lage ist zu erkennen, ob ein Patient mit Herzbeschwerden (Brustschmerzen) einem kardiologischen Eingriff unterzogen werden muss.

Die "320 CORE Study" hatte es sich zum Ziel gestellt, zu klären, in welcher Weise die Computertomographie (CT) zur Diagnose von verstopften Koronargefäßen beitragen kann. Einbezogen waren 381 Patienten in 16 Krankenhäusern in den USA, Deutschland, Kanada, Brasilien, den Niederlanden, Dänemark, Japan und Singapur. Sie waren zum einen mit den bislang üblichen Methoden der Kardiologie auf ihre Probleme hin untersucht worden und dann per Computertomographie, und zwar per CTA (CT-Angiographie) und CTP (CT-Perfusion). Es zeigte sich, dass die beiden CT-Scans den herkömmlichen Untersuchungsmethoden in der Diagnosefähigkeit in nichts nachstanden. Unter herkömmlich verstehen die Autoren der Studie die invasive (mit Hilfe eines Katheters durchgeführte) Angiographie und einen nuklearmedizinischen Test per SPECT. Joao A. C. Lima, M.D., führender Autor der Studie und Professor für Medizin und Radiologie an der Johns Hopkins University School of Medicine (USA): „Wir haben eine genaue Entsprechung zwischen den Ergebnissen der 320-Zeilen-CT und denen der üblichen Untersuchungsmethoden gefunden.“ Die Untersuchung per CT sei besonders geeignet für Personen, die mit Brustschmerzen in die Klinik kämen, aber keinen Herzinfarkt hätten. Bei ihnen sei die CT in der Lage, schnell und exakt zu klären, in welchem Zustand sich die Blutgefäße um ihr Herz befänden  und ob ein Eingriff angezeigt sei. Etwa 30 Prozent der mit Brustschmerzen eingelieferten und per invasiver Angiographie untersuchten Patienten habe nämlich gar keine so gravierenden Probleme, die einen Eingriff notwendig gemacht hätten.

Die Studie wurde von Toshiba Medical Systems gesponsert. Der japanische Medizintechnikhersteller ist die einzige Firma, die derzeit ein 320-Zeilen CT auf dem Markt hat. Üblich sind bislang 64-Zeilen CTs. Das 320-Zeilen CT führt den Scan mit einer einzigen Umrundung um, den Patienten durch, und die Strahlenbelastung sei, so wird in der Studie hervorgehoben, nicht höher als bei einer normalen 64-CT-Untersuchung.

Die Studie wurde am 28. August auf dem Kongress der European Society of Cardiology (ESC), der vom 25. bis zum 29. August in München stattfand, vorgestellt.


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