Man muss gut (zu-) hören können! Thema Hörprobleme, Schwerhörigkeit

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Kürzlich hatte ich auf einem Gesprächsabend in meinem LebensLese.Treff. (eine Website gibt es noch nicht) das Thema "Vom richtigen Zuhören" besprochen (eingeleitet und moderiert). Ungewöhnlich, skurril bis ärgerlich fanden die Teilnehmer meine Einleitung: Ich hatte einige Vogelgesänge vorgespielt und ganz einfach gefragt: Was hört ihr? Hört ihr Unterschiede? Worin bestehen sie? Kann man das in Worten beschreiben?
Für mich war es verblüffend, wie überfordert der/die eine oder andere damit schon war. Ja, das richtige Zuhören muss rechtzeitig gelernt und immer wieder geübt werden! Das sagt beispielsweise auch die "Initative Hören".

Dass ich hier einmal auf das Thema Hören und Hörprobleme zu sprechen komme, hat aber einen ganz anderen, aktuellen Grund – und wenn ich das gleich sage, werde ich wahrscheinlich der "Schleichwerbung" beschuldigt. Doch dazu kann ich nur sagen: Ich "schleiche" ja gar nicht, ich nenne nur offen Quelle und Anlass und gebe auch die Möglichkeit zu Vergleichen. Ich werde nicht daran verdienen (jedenfalls ist mir bisher leider nichts versprochen), ich bin also auch nicht "bestochen" worden!

Ja, jetzt komme ich fast schon auf den Punkt: Es geht um Fußball. Auch beim Fußball spielt das richtige Zuhören eine Rolle. Wahrscheinlich nicht so sehr bei den Fans – am letzten Wochenende geriet ich beim Umsteigen auf einem bahnhof wieder unter sie und hätte beinahe den anderen Zug verpasst. Großes Geschrei, mein eigenes Wort konnte ich nicht verstehen. Aber die Fußballer selber müssen zumindest auf den Trainer hören können – oder? Und auf den Schiedsrichter mit seinem durchdringenden Pfiff (an den ich übrigens oft denken muss, wenn ich den Flötenruf einer Amsel höre …).

Der aktuelle Anlass, endlich geradeheraus gesagt: Klubchef Martin Kind hat überraschend bei Hannover 96 alle Ämter niedergelegt. Der große Förderer und Manager des Vereins seit fast acht Jahren. Ohne den der sicher nicht mehr bzw. wieder in der Bundesliga wäre … Die Einzelheiten wären Thema eines Fußballblogs – aber da Herr Kind, wie jeder weiß, ein Hörgerätehersteller ist, wollte ich in diesem Gesundheitsblog einmal auf Hörprobleme zu sprechen kommen. Nur ein Anlass, wie gesagt … Kind ist, das sei aus Fairnessgründen dazu gesagt, aber nicht der einzige Hörgerätefirmenchef – es muss mehr oder weniger 13 Konkurrenten geben, denn das "Forum Besser Hören" wurde, wie ich lesen konnte, im Januar 2000 "von den 14 führenden Hörgeräteherstellern Deutrschlands" gegründet.

Auch wenn ich das hier etwas flapsig eingeleitet habe: Schwerhörigkeit, Hörprobleme sind ein ernst zu nehmendes Problem – nicht zuletzt ein gesellschaftliches! In einem guten Sachtext, der auf der Seite einer Klinik zu lesen war (ohne dass ich die genaue Urheberschaft kenne), fand ich den Satz, der dem Philosophen Kant zugeschrieben wird: Nicht sehen können trennt von den Dingen, nicht hören können trennt von den Menschen.Das ist es doch, und das muss sich ändern! (Schon seit längerem, also ohne diesen aktuellen Anlass, gibt es deshalb auf der Regionalseite Hannover von "Feierabend.com" von mir ein paar Gedanken dazu.)

Bei älteren Menschen lässt oft das Gehör nach – lange will man sich das nicht eingestehen, man versucht, es zu verbergen, und wenn es nicht mehr zu ignorieren ist und man endlich etwas dagegen zu tun beschlossen hat, fühlt man sich schnell vereinsamt! Nicht jeder kann so locker und sachgerecht damit umgehen wie der Showmaster Rudi Carrell. Unbedingt lesen: das Interview, das die unabhängige Plattform "Hören heute" mit ihm gemacht und veröffentlicht hat. (Ergänzung 8.1.08: Der Link führt nicht mehr zu dem Interview – ein Interview mit Rudi Carrell kann man jetzt hier .)
Aber heute sind Hörschwächen auch ein Problem der jungen Leute! Warum, kann man sich vorstellen – oder?

Gut, dass es die vielen hilfreichen Initiativen, Foren, Plattformen, Selbsthilfegruppen gibt! Einige habe ich jetzt schon genannt – erwähnen möchte ich noch den Zusammenschluss der Hörgeräteakustiker, die "Fördergemeinschaft Gutes Hören", auf deren ansprechender Website eine aktuelle Meldung so überschrieben ist: "Schüler sollten ganz Ohr sein – Schulprobleme schon bei leichter Hörminderung". Und natürlich möchte ich auf die Selbsthilfegruppen und ihr "Netz" hinweisen.

((Noch ein Zusatz am 8.01.08: Der Anlass, den ich genommen hatte – aber der war ja auch mehr flapsig gemeint – existiert längst nicht mehr, denn Herr Kind hat später seinen Rücktritt zurückgenommen. hannover 96 hat ihn längst wieder zum Chef …))

Bildquelle: www.dasgesundeohr.de/grafik/image194.jpg
Text: Helge Mücke

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