Neurodermitis: Kranke Haut in Höhlen heilbar?

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Es juckt und juckt, aber Kratzen ist verboten!
Das ist das vordergründige Erscheinungsbild einer lästigen Hautkrankheit, die heute häufig geworden ist (exakte Zahlen sind kaum zu finden – laut "biomedicus" leiden in Deutschland etwa 4% aller Kinder und 0,7% der Bevölkerung an Neurodermitis; bei etwa 60% der Betroffenen finden sich allergische Krankheiten in der Familiengeschichte).
Neurodermitis, atopisches Ekzem, atopische Dermatitis und endogenes Ekzem – allein die Vielfalt der Namen spricht schon für eine Vielfalt der Erscheinungsformen und eine Vielfalt der Ursachen! "-itis" deutet immer auf eine Entzündung hin, "Neuro-" kennzeichnet die Nervenbeteiligung (was auch heißen kann: psychische Belastung), "atopisch" besagt, dass die Orte unterschiedlich sein können (überall, wo es Haut gibt), und "endogen" bezeichnet die inneren Ursachen (möglicherweise auch von den Erbanlagen her gefördert).
In jedem Fall ist eine chronische Krankheit gemeint, bei der an unterschiedlichen Stellen des Körpers (bevorzugt meist Gelenke in der Beuge) die Haut trocken, empfindlich, schuppig und/oder gerötet ist, zu Entzündungen und Ekzembildung neigt und teilweise auch wässrige Hautbläschen bildet.

Wichtig noch: Neurodermitis ist nicht einfach mit einer Allergie gleichzusetzen, aber viele Hautkranke haben auch gleichzeitig eine Allergie – Neurodermitis kann eine Erscheinungsform des Allergikers sein!Neurodermitis ist unheilbar, aber behandelbar! hieß es lange in der Schulmedizin – wenn auf einer Schweizer Website genau das Gegenteil behauptet wird: Neurodermitis ist heilbar!, so ist das ohne Frage zunächst provokativ gemeint: um Mut zu machen! Da die Ursachen so unterschiedlich sind, können auch die Therapien nur ganz unterschiedlich sein – es gibt nur individuelle Therapien, auf die einzelne Persönlichkeit abgestimmt! Ratschläge auch aus naturheilkundlicher Sicht finden sich zum Beispiel ebenfalls bei "biomedicus".

Übrigens gibt es – typisch deutsch? – zwei zuständige Verbände: den "Deutschen Neurodermitis-Bund", der die Aktion Haut!Nah ins Leben gerufen hat; und den Bundesverband Neurodermitiskranker.

Natürlich ist es in diesem Web(b)log nicht möglich, in wenigen Sätzen die Heil- oder Linderungsmöglichkeiten darzustellen – ich werde immer wieder einmal auf das Thema zurückkommen -, aber die Säulen der möglichen Maßnahmen seien hier doch zusammenfassend genannt:
– Ernährung umstellen,
– schädigende Umweltreize vermeiden (z.B. Wohnung zu einer giftfreien Situation renovieren),
– seelischen ausgleich schaffen,
– Darmsanierung.
Sehr informativ die Website der Selbsthilfe-Organisation "panap"!

Eine sehr wirksame Maßnahme zur Linderung – und erst jetzt komme ich auf den Punkt, der in der Überschrift genannt ist – kann eine Kur in einer Höhle (einem Bergwerkstollen)sein! Es gibt sogar, wie sollte es anders sein, ein wissenschaftlich klingendes Fremdwort dafür: "Speläotherapie". Vorteile dieser Räume: Die Atmosphäre ist kühl, staubfrei, pollenfrei und meist auch feucht!
Von den vielen Angeboten, die man über Suchmaschinen finden kann, möchte ich nur die beiden Beispiele Bad Grund im Harz und Bad Fredeburg im Sauerland (Felicitas-Heilstollen) nennen.

Zum Bild: Sieht das nicht bei dem kühlen Sommerwetter in diesem Jahr richtig kuschelig aus? Im Schlafsack in eine Höhle verkriechen, das wäre es vielleicht?

Bildquelle: http://www.haus-martha.harz.de/bilder/hoehle.jpg
Text: Helge Mücke

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