Zu Beginn einer Chemotherapie spricht der Krebs oft sehr gut auf die Behandlung an. Doch ebenso häufig kommt es anschließend zu einer Resistenz gegen die Chemotherapie und der Tumor beginnt aggressiver zu wachsen als zuvor. Warum die Chemotherapie für viele Patienten zu einer so tödlichen Falle werden kann, haben Wissenschaftler in den USA jetzt herausgefunden. […]
Related Posts
Pharmaindustrie nutzt Off-label-Einsatz
Wie Pharmaunternehmen den Off-Label-Einsatz zur Umsatzssteigerung fördern, zeigt Adriane Fugh-Berman in einem Artikel in der Online-Fachzeitschrift “PLoS Medicine”. Sie ist Leiterin des Projektes “PharmedOut”, das sich zum Ziel gesetzt hat, die unethische und irreführende Werbepraxis der Pharmaindustrie aufzudecken und darüber zu informieren.
Die NZZ und die FAZ haben diese Publikation zum Anlass für eigene Berichte genommen.
TV-Tipps (13.12.09 – 01.01.10)
Weitere Informationen zu den Sendungen erhalten Sie durch Anklicken des Titels.
Tag7: "Urlaub im Hospiz"
Sonntag 13. Dezember, 16.25 Uhr, WDR
Philosophie: "Intimsphäre"
Montag 14. Dezember, 11.30 Uhr, Arte
"Der Traum vom Glück" – Reportage
Dienstag 15. Dezember, 22.00 Uhr, WDR
"Wie Geschwister unser Leben beeinflussen"
Samstag 19. Dezember, 11.05 Uhr, WDR
Visite: "Gutes Essen oder gute Gene: Wie wird […]
Pharmakonzern hilft gegen zu kurze Wimpern
Das Pharmaunternehmen Allergan, bekanntestes Produkt “Botox”, hat es geschafft: Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat ein Prostaglandin-Medikament zur Förderung des Wuchses von Augenwimpern zugelassen. Das Medikament soll unter dem Handelsnamen Latisse® vermarktet werden. Der Wirkstoff Bimatoprost, ein Hormon (Prostaglandin), wird als “Lumigan®” bisher zur Behandlung von erhöhten Augeninnendruck und vor allem beim Offenwinkelglaukom eingesetzt. Das Wachstum der Augenwimpern bei bis zu 45% im ersten Jahr war bisher eine relevante Nebenwirkung der Glaukombehandlung mit dem Präparat. Nun wird aus einer Nebenwirkung ein Geschäft.
Indiziert soll das neue Medikament bei Hipotrichose der Augenwimpern sein. Eine eher seltene Erkrankung, die den Aufwand einer Neuzulassung nicht rechtfertigt. Das kann man sicher sagen, auch ohne epidemiologische Daten zu kennen. Zielgruppe ist die kosmetische Behandlung. Produkte zur Wimpernverlängerung sind ein
Milliardenmarkt. Man muss abwarten, ob die Risiken der Dunkelfärbung der Haut des Augenlids und eine Verstärkung der Irisfarbe, auch mögliche Nebenwirkungen, die Patientinnen von der Behandlung mit Bimatoprost abhalten oder die Aussicht auf längere Wimpern alle Bedenken beiseite wischen werden.
Und nebenbei hat sich die Patentlaufzeit des Wirkstoffs durch die Zulassung für eine neue Indikation in den USA verlängert.
Foto ve makeupartist
Das Chemotherapien bei den meisten soliden Tumorentitäten eine eher schwache und nur kurzfristige Ansprechrate haben ist nicht neu. Gute Ergebnisse gibt es vor Allem im Bereich der Lymphome und auch der Leukämien. Ansonsten liegen die Ergebnisse meist im Bereich zwischen kein nachweisbarer benfit und 30% Ansprechrate (im Schnitt ca. um 10%) und einem Überlebensvorteil von im Schnitt ca. 1-2 Monaten. Das Ganze wird oft mit einem hohen Preis erkauft (Blutbildung gestört, Niere oder Leber geschädigt, Übelkeit, Gewichtsverlust und Nachlassen der körperlichen Leistungsfähigkeit können evtl. auch die Gesamtprognose beeinträchtigen)
Ein Unding ist auch das zu den Erfolgen auch die Situationen gezählt werden, wo in der Bildgebung überhaupt kein meßbarer Unterschied in der Tumorgröße gesehen wird (man interpretiert das dann als Wachstumsverzögerung), während auf anderen Gebieten nur die komplette oder partielle Remission als Erfolg bezeichnet wird. Ohne diesen Kunstgriff wären die Ergebnisse noch schlechter.
Der Mythos der Chemotherapie als Allheilmittel der Krebserkrankung ist nach meiner Ansicht ein marketing-gag der Pharmazeutischen Unternahemen, die mit großem Einsatz versuchen, ihre Produkte auf den Markt zu bringen. Leider sind auch bei der targeted Therapie noch viele Ergebnisse eher entäuschend und man ringt mit enormen Geldeinsatz um wenige Wochen Überlebensgewinn.