Steuern und kontrollieren Sie Ihre Praxisarbeit mit Zielen: Praxisziele sind vorweggenommene Vorstellungen, die Sie über das Ergebnis Ihrer Praxistätigkeit entwickeln. Sie geben Antwort auf die Frage „Was will ich mit meiner Praxisarbeit erreichen?“ und müssen unter Beachtung Ihrer Praxisphilosophie für jeden Bereich Ihrer Tätigkeit definiert werden.
Wie Sie Ihre Ziele richtig formulieren: Ihre Praxisziele helfen Ihnen, Ihre Arbeit zu koordinieren, zu steuern und zu kontrollieren. Sie ersetzen Beliebigkeit und daraus resultierenden Aktionismus durch einen „roten Faden“, eine Leitlinie. Damit sie diese Funktionen erfüllen können, benötigen Ihre Zieldefinitionen eine ganz bestimmte Gestaltungsform:
– Spezifizieren Sie Ihre Ziele konkret auf ein oder mehrere Referenzobjekte. So genügt es z.B. nicht, wenn Sie ein Ziel wie „Die Praxis soll besser laufen“ formulieren. Zwar geben Sie eine Zielrichtung vor („besser laufen“), aber das Bezugsobjekt („die Praxis“) ist viel zu allgemein, als dass Sie Maßnahmen zur Erreichung des Ziels ableiten könnten.
– Definieren Sie eindeutige Maßgrößen, mit deren Hilfe die beabsichtigten Resultate überprüfbar werden. Sie können hierfür Werte verwenden (z.B. Umsatz, Scheinzahl, Anzahl Patienten / Stunde o.ä.), aber auch qualitative Angaben wie z.B. den Grad der Kundenzufriedenheit, die Bekanntheit, das Image oder die Einstellungen von Patienten zur Praxis.
– Formulieren Sie Ihre Ziele möglichst realistisch. Sind sie zu hoch angesetzt, werden die Ziele häufig vor allem von den Mitarbeitern abgelehnt. Sind sie zu niedrig, werden sie nicht ernstgenommen.
– Integrieren Sie in die Zieldefinition unbedingt eine Beschreibung der beabsichtigten, vom Ist-Zustand aus gesehenen Veränderung und der hierfür benötigten Zeit. Ist dieser Zielhorizont langfristig ausgerichtet (ein Jahr und mehr), handelt es sich um strategische Oberzielen. Diese sind aufgrund ihres Zeithorizontes allgemein gehalten und dienen als Orientierungshilfen für den generellen Zielerreichungsgrad. Die Oberziele setzen sich aus weiteren, mittel- bis kurzfristig ausgelegten, operational-taktischen Unterzielen zusammen. Mit diesen legen Sie die Teilschritte zur Erreichung Ihrer strategischen Ziele fest. Gleichzeitig dienen sie als Kontrollinstrument für den Erfolg Ihrer kurzfristigen Praxisarbeit.
– Definieren Sie einen für die Zielerreichung Verantwortlichen. Dies trifft weniger auf die Ober- als auf die Unterziele zu, die Sie im Zuge der Delegation von Aufgaben an Ihre Mitarbeiter „weitergeben“.
– Geben Sie Ihren Zielen eindeutige Bezeichnungen. Nur so ist eine schnelle Verständigung mit Ihren Mitarbeitern ohne die Gefahr von Verwechslungen oder Missverständnissen möglich.
Überprüfen Sie Ihre Ziele regelmäßig: Ihre Ziele sind jedoch keine für immer fixierten Größen. Sie müssen regelmäßig überprüft und den internen und externen Veränderungen entsprechend angepasst werden. In manchen Fällen genügt es, das eine oder andere Unterziel zu modifizieren, in anderen Fällen kann es auch notwendig werden, ein ganzes Oberziel einschließlich aller Unterziele zu ändern.
Was macht eine Arztpraxis nachhaltig erfolgreich? Die Best Practices des Praxismanagements (http://bit.ly/RQ9WEl)
Wodurch entsteht überdurchschnittlicher Praxiserfolg?
Zur Beantwortung der Frage, was einen Teil der Praxisbetriebe erfolgreicher macht – sowohl wirtschaftlich als auch als andere, gibt es eine unüberschaubare Vielzahl von Ansichten und Meinungen. Vor allem Aspekte wie die Betriebsgröße, die Leistungs- und Patientenstruktur (z. B. hoher Privatpatienten- und IGeL-Anteil) oder ein intensives Finanzmanagement und Marketing werden hierbei genannt.
Die Erfolgsfaktoren- Analyse
Um die Antwort auf eine tragfähige und vor allem anwendbare Basis zu stellen, führte das Institut für betriebswirtschaftliche Analysen, Beratung und Strategie-Entwicklung (IFABS) mit Hilfe seiner Praxisanalysen einen standardisierten, mehrjährigen Vergleich der Regelungen, Maßnahmen und Instrumente des Managements von Arztpraxen aller Größen und Fachrichtungen durch.
Das Ergebnis
Praxisarbeit, die sich in überdurchschnittlich guten Praxis-Leistungsparametern niederschlägt, unterscheidet sich von weniger erfolgreichen durch eine spezifische Umsetzung von ca. zweihundert Management-Merkmalen aus den Bereichen „Planung“, „Patientenmanagement“, „Marktforschung“, „Organisation“, „Corporate Identity“, „Marketing“, „Führung“, „Zusammenarbeit“, „Selbstmanagement“ und „Finanzmanagement“. Sie machen ein umfassend-professionell gestaltetes und strategisch orientiertes Praxismanagement aus.
Praxiserfolg: Eine Frage von Transparenz und Konsequenz
Die identifizierten Merkmale, die sich aus den betriebswirtschaftlichen Instrumenten des Praxismanagements ableiten, findet man in Ansätzen in jeder Praxis (z. B. Bildung von Praxiszielen, Überprüfung der Praxisorganisation, Zielvereinbarungen, Praxisbroschüre etc.). Aber nur die erfolgreichen Praxen – unabhängig von Praxisgröße und Fachrichtung – wenden sie umfassend und systematisch an.
Best Practice Self-Assessment: Wie weit ist das Best Practice-Management der eigenen Praxis entwickelt?
Niedergelassene Ärzte, die untersuchen möchten, in welchem Umfang die Best Practices des Praxismanagements bei ihrer Arbeit umgesetzt werden, können das hierfür aus dem beschriebene Studiendesign entwickelte und validierte Benchmarking-Praxisanalyse-System (http://bit.ly/eYBfAT ) nutzen.