Emailkonto gehackt

(P. Köhler) Warum das mit der normalen Email, ohne Einsatz spezialisierter Dienstleister und Technik nicht möglich ist, kann man im heutigen "Südkurier" sehen: einem Kollegen wurde das Mailkonto von Scammern gehackt.

Man kann ja froh sein, dass die meisten Verbrecher nicht gezielt Patientendaten ausspähen möchten. Im aktuellen Fall bin ich sicher, daß es keine Datenschutzprobleme geben wird, denn diese Sorte Betrüger ist nur am schnellen Euro interessiert und kümmert sich nicht um die Inhalte der geknackten Mailkonten. (BTW: Ich habe im Netz einen Hinweis gefunden, dass sie auf den Phillipinen sitzen. Man hatte wohl bei der jüngsten Razzia nicht alle erwischt…)
Geknackte Mailkonten sind schlimm genug. Wirklich gefährlich wird es für uns Ärzte, wenn unsere. kompletten. Computer. oder. Speichermedien. geklaut werden – mitsamt den gespeicherten Patientendaten. 
Daten in staatlichen Institutionen sind auch nicht viel sicherer. Wenn die Patientenunterlagen auf den Rechnern oder Festplatten nicht verschlüsselt waren, kann das für den Arzt nicht nur unangenehm, sondern richtig teuer werden, zumindest in den USA. Doch auch in Deutschland fordert die ärztliche Schweigepflicht, konkretisiert im § 10 Absatz 5 der Musterberufsordnung, die Patientendaten vor unrechtmäßigen Zugriffen zu sichern.
Das ist also der Grund, warum wir vorläufig keine Arztbriefe per Email verschicken.

Eines noch: Aufgrund der Vielzahl solcher Vorkommnisse könnte man vielleicht das Geschäftsmodell von Geldtransferdiensten wie Western Union oder Moneygram hinterfragen. 
Update: Speichermedien mit hunderttausend Krankenakten wurden in Rastatt geklaut.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *