Die “Kunst der Bewerbung” – nicht nur als Mitarbeiter im pharmazeutischen Außendienst – besteht darin, kurz, knapp und überzeugend seine Eignung für die angebotene Position aufzuzeigen. Als Belege hierfür werden i. d. R. Markt-Kennzahlen und Vorgesetzen-Beurteilungen angeführt. Doch diese unterliegen vielfältigen Einflüssen, die für Bewerber z. T. gar nicht steuerbar bzw. subjektiven Ursprungs sind. Das wissen auch die Personalverantwortlichen und versuchen, ergänzende Eignungs-Indikatoren abzuklären. Eine hierbei immer wichtiger werdende Größe ist die Betreuungsqualität von Außendienstmitarbeitern aus der Sicht ihrer Kunden, sog. Testimonials. Unabhängig von Markteinflüssen und persönlichen Eindrücken zeigt dieser Parameter das Ausmaß der Grundfähigkeit eines Mitarbeiters, Kundenkontakte aufzubauen und zu sichern. Die Ermittlung der Betreuungsqualität erfolgt durch eine Kundenzufriedenheitsbefragung, die der Außendienstmitarbeiter bei den von ihm betreuten Zielpersonen im Vorfeld von Bewerbungen durchführt, z. B. mit Hilfe des Benchmarking-Betreuungsqualitäts-Assessments (BQA: http://bit.ly/PFh3hY ). Dieses einfach, schnell und kostengünstig anzuwendende System erfüllt die Grundanforderungen, die Personalentscheider an Testimonials stellen:
– es ist ein validiertes Verfahren, d. h. es wird breit eingesetzt und hat sich in der Praxis bewährt,
– das Erhebungsprinzip der Analyse ist objektiv, d. h. die tatsächliche Kundenmeinung wird strukturiert ermittelt und
– es ermöglicht einen Vergleich der Resultate des einzelnen Mitarbeiters mit den Ergebnissen seiner Berufsgruppe (Benchmarking).
Alle Resultate der Kundenbefragung sind übersichtlich geordnet im einem BQS-Assessment-Report mit Zertifikat zusammengefasst, der den Bewerbungsunterlagen beigefügt wird. Außendienstmitarbeiter, die sich für dieses innovative Karriere-Tool interessieren, können unter dem Stichwort “BQA” per Mail an die Adresse post@ifabs.de weiterführende Informationen anfordern.
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Win-Win auf österreichisch
siyani hat mich in den Kommentaren auf die österreichische PR-Agentur welldone hingwiesen.
In der Wiener Lazarettgasse 19/4 residiert nicht nur die Agentur, sondern auch:
- Der österreichische Patient. Eine Initiative der Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin und dem Verein “Altern mit Zukunft”. Sponsoren: Pfizer, Lundbeck, Kolassa-Merz, Wyeth, Serono.
- Inititiative Lebensbasisknochen. Eine Initiative des Vereins “Altern mit Zukunft”. Sponsoren: Amgen, Danone, Lilly, Kyphon, Sanofi-Aventis.
- Verein Altern mit Zukunft. Ein gemeinnütziger Verein.
Auf die Agentur sind auch alle drei Domains eingetragen.
Der gemeinnützige Verein “Altern mit Zukunft” gibt sich im Internet bezüglich der Finanzierung verschlossen. Wenn man sich über die Geldgeber des Vereins informieren will, sollte man die die Liste mit den Vereinsaktivitäten(doc) ansehen.
Der 1. Österreichische Diabetes-Bericht 2004 ist von dem Insulin-Hersteller Novo Nordisk gesponsert worden, dem es ein besonderes Anliegen ist, einen Beitrag zur Diabetes-Vorsorge zu leisten.
Der Bericht Epidemiologie Neuropathischer Schmerz in Österreich ist von Pfizer in Auftrag gegeben worden. Das Unternehmen unterhält auch die Patientenplattform neuropathischer Schmerz.
Den Adipositas Bericht 2006 haben Pfizer und Sanofi-Aventis unterstützt. Sanofi-Aventis hat mit Acomplia® eine Diätpille im Programm und Pfizer mit Sortis® einen Lipidsenker, der weltweit zu den umsatzstärksten Medikamenten gehört.
Der Sponsor für des Allergieberichts und des “Study Reports Gräserpollenallergie 2006” ist nicht offen ersichtlich, jedoch fällt am Ende der Pressemitteilung der Hinweis auf eine neue “Gräserallergentablette” auf. Der Hersteller Alk Abello wird von Welldone intensiv betreut.
Beim 2. Kongress für Allgemeinmedizin & Integrierte Gesundheitsversorgung 2006 waren Actelion, Merck Sharp & Dohme, Pfizer, Sanofi-Aventis und Wyeth als Sponsoren genannt worden. Die Organisation hat Update Europe – Gesellschaft für ärztliche Fortbildung übernommen, deren Büros einen Stockwerk über denen von Weldone liegen. Bei soviel räumlicher Nähe darf sich das Unternehmen auch in der Kundenzeitschrift von Welldone präsentieren. Die vom Verein “Altern mit Zukunft” initiierten Therapieleitlinien “Demenz Konsensus” und “Diabetes Konsensus” sind in der hauseigenen Zeitschrift “Internationale Zeitschrift für ärztliche Fortbildung” publiziert worden.
Es versteht sich von selbst, dass die meisten Sponsoren sich auf der umfangreichen Kundenliste von Welldone finden.
Die Vereinsanschrift ist im Haus es Steuerberaters, die Büroanschrift in den Räumen von Welldone. Wo die Berichte enstehen, die Projekte entwickelt und bearbeitet werden oder die Studienanalysen gemacht werden, bleibt unklar. Der Verein wurde 2004 von der Sozialmedizinerin Dr. Anita Rieder ins Leben gerufen, die am Institut für Sozialmedizin der Universität Wien tätig ist. Prof. Kunze, der Leiter des Instituts, ist hier im blog schon mehrmals als umtriebiger Wissenschaftler aufgefallen. Vieles wird in dem Institut abgewickelt, aufgrund der Autorenschaft der Berichten naheliegend.
Natürlich hat so ein wichtiger Verein auch ein Medizinisch-wissenschaftliches Board. Ich kenne die österreichische medizinische Szene nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass da alle drinsitzen, die irgendwas in Gesundheitspolitik oder Fachverbänden zu sagen haben. International fällt die Beziehung zur Medizinischen Hochschule Hannover auf. Nebenbei: Dort hat übrigens auch unsere deutsche Familienministerin von der Leyen Public Health studiert und in der Abteilung Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung von Prof. Schwartz gearbeitet.
Dass Universitäten Auftragsforschung in gemeinnützige Vereine auslagern, ist nicht neu. Unseren Nachbarn in Österreich ist gelungen, diese industrienähe durch die enge Verbindung mit der grössten medizinischen Kommunikations-Agentur auf ein neues Niveau zu heben. Win-Win. Die Agentur wird damit zum echten “Full-Service”-Anbieter, die von PR über wissenschaftliche Studien bis zur Publikation alles liefern kann und die beteiligten Wissenschaftler bekommen nicht nur Drittmittelaufträge, sondern können sich auch als Experten in Medienkampagnen präsentieren.
Warum ist Open Access wichtig für forschungsfördernde, gemeinnützige Organisationen?
Warum ist Open Access für forschungsfördernde, gemeinnützige Organisationen wichtig?
Ausgangslage
Gemeinnützige Organisation fördern die Erforschung von Krankheiten. Die Gemeinnützigkeit der Forschungsförderung wird am besten erreicht, wenn die Forschungsergebnisse öffentlich frei verfügbar (Open Access) sind und die Forschungsgemeinschaft deshalb vollumfänglich von den geförderten Projekten profitieren kann. Die gemeinnützigen Organisation können auf diese Weise die Forschung mit den gesammelten Spendengeldern insgesamt stärker unterstützen. Und so ihrem gemeinnützigen Zweck zur Förderung und Unterstützung der MS-Forschung noch besser nachkommen.
Öffentlich bezahlte Forschung soll öffentlich zugänglich sein. SNF
Um die Wirkung seiner Forschungsförderung zu erhöhen, hat der Schweizerische Nationalfonds (SNF) das Open Access Prinzip im Jahre 2008 eingeführt. Die MS Society (UK) hat es 2013 eingeführt und die Krebsliga Schweiz 2014.
Die grösste Wirkung der Forschungsförderung wird erzielt, wenn möglichst viele Leute Zugang zu den Forschungsresultaten haben.
Eigenständige Organisationen können die Bestimmungen zur Vergabe von Forschungsgeldern selbst festlegen und damit den grössten Nutzen sicherstellen.
Was ist Open Access?
Als Open Access (englisch für offener Zugang) wird der freie Zugang zu wissenschaftlicher Literatur und anderen Materialien im Internet bezeichnet. Ein wissenschaftliches Dokument unter Open-Access-Bedingungen zu publizieren, gibt jedermann die Erlaubnis, dieses Dokument zu lesen, herunterzuladen, zu speichern, es zu verlinken, zu drucken und damit entgeltfrei zu nutzen. [Quelle: Wikipedia]
Die Idee von Open Access ist einfach und sie kann einfach erreicht werden. Die Autoren, welche das Copyright auf ihre eigene Arbeit haben, veröffentlichen in frei zugänglichen Open Access Fachzeitschriften oder sie veröffentlichen andernfalls das PDF ihrer Arbeit zusätzlich in einer dafür vorgesehenen Ablage (Repository) bzw. Webseite, siehe dazu das Rechtsgutachten der Universität Zürich.
Weltweit haben sich bedeutende Forschungsförderer wie das amerikanische National Institute of Health (NIH) oder der Wellcome Trust zu Open Access verpflichtet.
Die Schweizerischen Universitäten unterstützen Open Access und haben Ablagen (Repositories) mit freiem Zugang eingerichtet. Ihre Forscher können so die SNF-Open-Access-Vorgaben effizient erfüllen.
Vorschlag
Gemeinnützige Organisation sollen Open Access für geförderte Forschung einführen.
Dies kann durch ein kleines Kapitel in den Research Guidelines erreicht werden, siehe dazu den Blogartikel Konkrete Umsetzung von Open Access für gemeinnützige Organisationen.
Vorteile von Open Access für …
Forscher
- Open Access entspricht dem Grundsatz der Wissenschaft: Transparenz und Zusammenarbeit.
- Forscher von überall – aus reichen und armen Ländern – sollten auf öffentlich oder gemeinnützig geförderte Forschung zugreifen und darauf aufbauen können.
- Kleine und mittelgrosse Forschungsförderer sollten nicht schlechtere Standards bei der Forschungsförderung haben als der Schweizerische Nationalfonds (SNF) oder ausländische Gesellschaften (z.B. MS Society UK), welche ihre geförderte Forschung der Allgemeinheit als Open Access zur Verfügung stellen.
- Open Access Publikationen haben durch die bessere Verfügbarkeit einen grösseren Einfluss und werden mehr zitiert.
- Open Access schränkt die Forscher nicht ein und sie können die Fachzeitschriften frei wählen („Green Road“).
- Für die Autoren entsteht nur ein minimaler Aufwand, denn Open Access kann durch eine einfache Handlung wie das Hochladen eines PDFs zur Universitätsablage erreicht werden.
- Die meisten Forscher schicken auf Anfrage ihre Artikel gerne per E-Mail zu. Jedoch ist es ineffizient, dass diese ihre Zeit mit wiederholten versenden von PDFs verschwenden. Zusätzlich gibt es beim Leser eine Verzögerung bis er die Artikel lesen kann. Dieses System ist für Autoren und Leser umständlich und zeitraubend.
Hausärzte, niedergelassene Ärzte, regionale und kantonale Spitäler
- Für eine evidenzbasierte Medizin (EBM) ist es wichtig, dass Ärzte einfachen Zugang zur wissenschaftlichen Literatur haben. Bezahlschranken («Paywalls») behindern den Zugang.
Patienten
- Viele Betroffene von schweren Krankheiten investieren viel Zeit ins Verstehen ihrer Krankheit. Besonders im Falle von MS, wo viele junge, anfangs kaum oder nur wenig behinderte Menschen mit der Diagnose MS konfrontiert werden. Diese Betroffenen sollten Zugang zur besten Quelle haben – den Forschungspublikationen selbst.
- Open Access Artikel können in Laienzusammenfassungen oder News-Meldungen gut referenziert werden, da diese Publikationen allen frei zugänglich sind. Den interessierten Leser wird so eine Vertiefung ermöglicht.
- Patienten oder deren Angehörige mit einer wissenschaftlichen Ausbildung sind an der wissenschaftlichen Literatur interessiert. Originalquellen sind unerlässlich.
- Patienten sollten Forschung, die in ihrem Namen durchgeführt und unterstützt wird, sehen und lesen können.
Gemeinnützige Organisationen
- Um Rechenschaft Ihrer Forschungsanstrenungen werden gerne Laienzusammenfassungen auf den Homepages veröffentlicht. Die Zusammenfassungen von Studien für Laien (Lay Summaries) sind für viele Betroffene eine gute Hilfe. Sie helfen ihnen Einblick in aktuelle Forschungsresultate zu erhalten. Gerade im wissenschaftlichen Umfeld ist Nachvollziehbarkeit wichtig. Zu einer glaubwürdigen Webseite mit wissenschaftlichen Zusammenfassungen gehören Links auf die Originalstudien. Und hier ist Open Access wichtig. Damit diese Links von Nutzen sind, ist es notwendig, dass die Studien Open Access, also allgemein abrufbar sind.
Öffentlichkeit
- Spender von gemeinnützigen Organisationen wollen die Auswirkung («Impact») ihrer Spende sehen. Forschungspublikationen sind der übliche Weg um Forschungsresultate mitzuteilen. Die Auswirkung von Spendengeldern in der Forschung kann deshalb leicht durch eine Auflistung von Open Access Publikationen gezeigt werden. (Achtung: Die Anzahl der Publikationen ist kein Kriterium für die Qualität. Mehr Publikationen ist nicht unbedingt besser.)
- Bezahlschranken behindern die Arbeit der meisten Journalisten und Blogger. Open Access vereinfacht oder ermöglicht erst deren Arbeit.
Allgemeine Hinweise
- Open Access kann ohne zusätzliche Kosten für die Forscher oder die Forschungsförderungsinstitutionen erreicht werden («Green Road»).
- Open Access ist rechtlich sicher. Die Autoren der Forschungsartikel sind die Urheber und haben das Copyright am Text.
- Open Access wurde durch das Internet ermöglicht und setzt die neuen Möglichkeiten um. Es bestehen keine Platzrestriktionen mehr wie früher auf Papier. Eine breite Zusammenarbeit und direkte Kommunikation wird ermöglicht.
- Regeln ohne Sanktionen sind nicht glaubwürdig. Die Konsequenzen müssen bekannt sein.
- Leider versuchen traditionelle Verlage Open Access zu diskreditieren. Sie versuchen Open Access in Verruf zu bringen und ihr Geschäftsmodell zu schützen. Diese Verlage verteidigen jedoch ihre Interessen, nicht die Interessen der Wissenschaft oder der Patienten.
- Da der SNF Open Access bereits 2008 eingeführt hat, sind die Schweizer Universitäten auf Open Access vorbereitet. Jede Universitätsbibliothek hat eine Ablage (Repository) und einen Open Access Ansprechspartner.
Fazit
Mit freiem Zugang (Open Access) zu den Forschungsergebnissen ist der gesellschaftliche Nutzen von geförderter Forschung grösser. Er ermöglicht vielen weiteren Personengruppen Zugang zu den Forschungsresultaten, nicht nur einer einem kleinen Kreis an westlichen Universitäten. Durch die vielen Vorteile und den geringen Aufwand, ist die Einführung von Open Access bei gemeinnützigen Organisationen gerade zu ein „Muss“.
Offenlegung
Ich bin im Wiss. Beirat der MS-Gesellschaft und setze mich für die Einführung von Open Access bei der Forschungsförderung ein. Dieser Artikel basiert auf einem Dokument zu Händen der MS-Gesellschaft von 2014.
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Das Tempo grundsätzlicher Umfeld-Adaptionen und Veränderungen in Arztpraxen ist sehr gering, doch die Promotoren eines Wandels sitzen bereits in den Wartezimmern.