Besten Dank an Sascha für seinen Gastbeitrag:
Mal ein deutsches Beispiel zum Thema: “Kunden, die nicht zuhören”
Ein Patient kommt in die Apotheke mit einer alten, verschmierten Medizinflasche und hält es mir vor die Nase: Ich gehe ein Stück zurück und lese das Etikett. Prednisolon, Clioquinol, Grundlage
Patient: “Ich möchte genau das noch einmal haben.”
Ich: “Ja, das kann ich Ihnen leider so nicht herstellen, da Prednisolon in Deutschland verschreibungspflichtig ist.”
Patient: “Aber ich bin privatversichert – ich bezahle es ja sowieso selber.”
Ich: “Das macht keinen Unterschied … solange mir kein Rezept von einem Arzt vorliegt, kann ich Ihnen das nicht noch mal herstellen. Gehen Sie bitte zum Arzt und lassen sich ein Privatrezept darüber ausstellen.”
Patient: “Das macht für mich keinen Sinn: Ich hole mir einen Zettel und dann muss ichs ja doch selber bezahlen. Füllen sie’s doch jetzt einfach so ab und ich bezahls…”
(Hmmm…wie kann ich das ihm noch genauer sagen?)
“Es gibt Substanzen in Deutschland, die nur auf ärztliche Verordnung abgegeben werden dürfen, ganz egal ob der Patient es selbst bezahlt oder die Kasse. Und ihre Rezeptur fällt unter diese Reglementierung.”
Nachdem er es immernoch nicht begriffen hatte, fing ich an mit den Begriffen frei verkäuflich, apothekenpflichtig und verschreibungspflichtig zu argumentieren – erfolglos. Er erörterte weiterhin, dass er es sinnlos findet, als PRIVATPATIENT zum Arzt zu gehen (er hielt sich eindeutig für privilegiert ). Unter lautem Schimpfen verließ er nach gefühlten 10 min die Apotheke …
Tja, was soll man da machen – manche Leute verstehens einfach nicht
…
Die Argumentation kenne ich. Ersatzweise bei uns noch: “ich sehe gar nicht ein, warum ich dafür zum Arzt muss – der verlangt immer etwas für das Rezept-ausstellen!”
Ja, das ist ja auch seine Arbeit.