Ein am Fraunhofer-Institut entwickelter Biosensor im Nano-Format kann bei Diabetes-Patienten den Blutzuckerwert messen und ihn per Funk an ein mobiles Gerät senden.
Der von den Forschern vom Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme IMS in Duisburg entwickelte Sensor trägt einen winzigen Chip, der in der Lage ist, den Glukosespiegel nicht-invasiv zu messen. Der Sensor wird unter dem Auge auf der Haut befestigt. Es muss für die Messung kein Blut entnommen werden, da das Diagnosesystem den Wert an der Augenflüssigkeit ermittelt.
Der Chip des Sensors kann die Daten aus dem analogen Format in ein digitales umwandeln und über eine Wireless-Schnittstelle an ein mobiles Gerät senden. Damit kann ein Diabetes-Patient seine Werte ständig überprüfen, ohne sich stechen und Blut für den Glukosetest entnehmen zu müssen. Das häufige Stechen entfällt, was für die Patienten eine Erleichterung bedeutet und Entzündungen und Vernarbungen an den Stichstellen entfallen.
Bisherige Biosensoren waren zu groß und verbrauchten zu viel Energie. Der Chip des neuen Biosensors misst nur 0,7 mal 10 Millimeter und trägt dabei das Messgerät, die Diagnoseeinheit, den Analog-Digital-Wandler und die Funkeinheit. Die Fraunhofer-Innovation benötigt nur wenig Energie und kann außerdem per Funk mit Energie versorgt werden. Tom Zimmermann, Geschäftsfeldleiter am IMS, über die innovative Entwicklung seiner Kollegen: „Für ein solches Diagnosesystem benötigte man früher eine Platine von der Größe einer halben DIN A4-Seite. Und ein Treiber war auch erforderlich. Aber auch dieser ist bei unserem Sensor nicht mehr nötig.“
Der Sensor wurde für die niederländische Medizintechnik-Firma Noviosens entwickelt.