Ein Vorteil, den Ärzte in Bezug auf Kooperationen (z. B. in Form von Praxisgemeinschaften oder Gemeinschaftspraxen) sehen, liegt in der Möglichkeit einer flexibleren Zeit- und Arbeitsgestaltung durch abwechselnde Behandlungen der Patienten. So kann ein Arzt in Urlaub gehen oder an einer Fortbildung teilnehmen und weiß, dass die Betreuung seiner Patienten in guten Händen liegt. Arbeiten jedoch in einem Praxisbetrieb Ärzte zusammen, die sehr unterschiedliche Verhaltensweisen bei der Patientenbetreuung haben, so muss unbedingt darauf geachtet werden, dass die Stammpatienten, die von den jeweiligen Medizinern betreut werden, immer streng getrennt bleiben. Wird diese Vorkehrung nicht getroffen und werden Patienten nicht explizit darauf hingewiesen, dass an dem vereinbarten Termin „ihr“ Arzt vertreten wird, kommt es häufig zu einem Absinken der Patienten-Gesamtzufriedenheit. Sie entsteht durch die Enttäuschung der Patienten, nicht von ihrem bekannten Arzt behandelt zu werden, verbunden mit dem Zwang, sich auf eine neue Situation einstellen zu müssen. Ist ein Arzt z. B. sehr empathisch, sein Kollege jedoch eher sachlich orientiert (oder auch umgekehrt), führt ein Austausch – und sei er auch nur Urlaubs-bedingt – zu einer „Disruption of patient satisfaction“. Viele Ärzte sehen leider diese Gefahr nicht, da sie ihre Kollegen nach fachlichen Aspekten, nicht nach der Art ihres Patientenumgangs beurteilen. Das Disruption-Phänomen tritt auch bei einem nur einmaligen Behandler-Wechsel auf. Zwar bringen Patienten nach wie ihrem “alten” Arzt das gleiche Vertrauen entgegen, die Einstellung zur Praxis gesamt hat sich jedoch bereits tendenziell negativ verändert.
Related Posts
3 strategische Anforderungen, die Healthcare-Startups für eine erfolgreiche Marketingarbeit berücksichtigen müssen
Niedergelassenen Ärzten stehen immer mehr eHealth- und mHealth-Lösungen zur Verfügung, die das Praxis- und Patientenmanagement unterstützen können. Die Ergebnisse einer Delphi-Befragung bei digital-affinen Praxisinhabern zeigt jedoch, dass es bei der Präsentation vieler Ansätze noch deutliche Verbesserungsmöglichkeiten gibt. (1) Trennschärfere Positionierungen Anbieter berücksichtigen bei der Beschreibung der Leistungskerne ihrer Konzepte zu wenig die Abgrenzung zu etablierten, […]
Strategische Profilierung: Das Throw-Out-Phänomen im Einzelhandel
Einkaufserlebnis mit erschreckendem Ende Supermärkte, Drogerien und Kaufhäuser unternehmen die verschiedensten Aktivitäten, um Interessenten anzuziehen und möglichst lange in ihren Geschäftsräumen zu halten: Werbung, Service, Sonderaktionen, keine Möglichkeit bleibt ungenutzt. Doch das Erlebnis, das Kunden zum Ende ihres Einkaufs erwartet, steht hierzu in krassem Gegensatz: das Throw-Out-Phänomen. Throw-Out statt Goodbye In immer mehr Geschäften mit […]
Medizin: Nachhaltige Verbesserung der Gewinn-Situation in Arztpraxen durch ein gesundes Praxismanagement
Ein optimiertes Praxismanagement fördert durch die Verbesserung der Funktionalität sowohl „harte“ Leistungsparameter wie die Produktivität als auch Mitarbeitermotivation und Patientenzufriedenheit. Hierdurch verbessert sich in der Konsequenz auch das Praxisergebnis. Der Valetudo Check-up© „Praxismanagement“ ist eine komplette, als Ferndiagnose konzipierte Benchmarking-Praxisanalyse, die auf eine Optimierung der o. a. Parameter ausgerichtet ist. Das Leistungspaket beinhaltet die Bereitstellung der […]