Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
am 26.09.2012 hatte die ÄGN alle Vorsitzenden der Berufsverbände und der Freien Verbände in Schleswig-Holstein zu einer informellen und strategischen Beratung im Zusammenhang mit dem Honorarstreit auf Bundesebene eingeladen.Derzeitige Sachlage: Die bisherigen Ergebnisse nach Beschluss des erweiterten Bewertungsausschusses und nach „Angeboten“ des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen sind absolut unbefriedigend, die Forderungen der KBV sind bekannt.
Wir hatten sofort Protestmaßnahmen vorbereitet, die durch ein sogenanntes Moratorium auf Bundesebene zurückgestellt wurden. Es besteht die Erwartung, dass bei neu anberaumten Terminen des erweiterten Bewertungsausschusses am 04.10. oder 09.10.2012 Beschlüsse gemäß Forderung der KBV zur Anhebung des Orientierungspunktwertes und einer angemessenen Gesamthonorierung für das Jahr 2013 realisiert werden.
Dennoch muss in dieser Zeitspanne deutlich darauf hingewiesen werden, dass die Spitzen der Krankenkassen Wertschätzung ärztlicher Leistung und Interesse am Patientenwohl vermissen lassen. Daher bleibt es bei der Empfehlung:
- Zur Vermeidung bürokratischer Belastung keine Beantwortung von Kassenanfragen, die nicht zwingend oder im Sinne des Patienten erbracht werden müssen
- Keine Gespräche mit Kassenmitarbeitern, wenn überhaupt, dann nur außerhalb der Patientensprechstundenzeiten.
- Aktuell empfehlen wir ohne Rücksicht auf Kassenrabattverträge die Verordnung verfügbarer Grippeimpfstoffe, gegebenenfalls per Kostenübenahme der Kassen
- Die qualitätsorientierte Nutzung des aut Idem-Ausschlusses bei Arzneimittelverordnung ist konsequent zu beachten.
- Seitens der meisten Berufsverbände wird für typische ärztliche Grundleistung der tatsächlich ausgezahlte Preis zur plakativen Information der Patienten angeboten, vermitteln Sie dies in Ihrer Praxis ebenso, wie die unter anderem auch von der KVSH herausgegebene Patienteninformation zum Honorarstreit.
Folgendes Szenario ist mit den Berufsverbandsvorsitzenden abgestimmt, wenn spätestens am 09.10.2010 keine zufriedenstellenden Ergebnisse erreicht werden:
Für den 10.10.2012 schließen wir uns der bundesweiten Aktion „Praxis ohne Mitarbeiter“ an. An diesem Tag soll demonstrativ nur der Anrufbeantworter eingeschaltet bleiben, die Praxis ist soweit irgend möglich ohne Hilfe der Arzthelferinnen. Einen Marsch vor regionale Geschäftsstellen der Kassen, stellen wir frei. Weitere Hinweise finden Sie unter:
www.praxisteams-deutschland.de
B i t t e b e a c h t e n: D i e v o n u n s a u f d e n 10.10.2012 v e r s c h o b e n e
G r o ß k u n d g e b u n g i n R e n d s b u r g f i n d e t n i c h t s t a t t.
Mit Zustimmung der beteiligten Verbände wollen wir eine gemeinsame Protestveranstanltung nicht durch Kurzfristigkeit oder Urlaubszeit schwächeln lassen. Zur Organisation einer tatsächlichen massiven Protestdemonstration und für einen eventuell notwendigen „heißen Herbst“ bedarf es einer umfassenden Planung und Information nach dem 09.10.2012.
Hierzu wird die ÄGN (in Absprache mit der KVSH), Vorsitzende der Verbände und der Netze, der medizinischen Fachangestellten und Patientenvertreter zu einer gemeinsamen Strategieabstimmung erneut einladen. Ergebnisse und ggf. neuer Termin für die Großveranstaltung werden dann veröffentlicht.
Mit freundlichen Grüßen
der Vorstand
(Rundschreiben-Sachlage-Honorarstreit-auf-Bundesebene-120927, PDF 77,4 kb)