Gantry des Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrums eingeweiht

(P. Köhler) Wir Konstanzer gratulieren herzlich! – Hatten wir doch schon 2009 die seltene Gelegenheit, die über 13 m hohe, 600 Tonnen schwere bewegliche Strahlführungsvorrichtung ("Gantry") in kaltem Zustand vor Ort besichtigen zu dürfen. Es war unglaublich, mit welcher Präzision diese Stahlmassen bewegt wurden, um ein mikrometergenau geplantes Ziel im Körper des Patienten sicher zu treffen. Eine sehr beeindruckende Ingenieursleistung.
Ab jetzt können auch Patienten den Rotationsplatz nutzen, von dem sie natürlich nicht die gigantische Technik, sondern nur den bequemen, feundlich eingerichteten Therapieraum sehen (Photo).
Das Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrum ist nun komplett und weltweit die modernste Anlage ihrer Art.
Prof. Debus und seine Mitarbeiter akzeptieren gegenwärtig ca. 600 Patienten jährlich, ausschließlich mit folgenden Diagnosen:

  • Chordome und Chondrosarkome der Schädelbasis
  • Speicheldrüsenkarzinome (inkl. den adenoidzystischen Karzinomen)
  • Chordome und Chondrosarkome des Beckens
  • kindliche Tumoren
  • neuroonkologische Tumoren
  • Leberzellkarzinome
  • Inoperable Enddarmkrebsrezidive
  • Inoperable Knochensarkome
  • Prostatakrebs

Alle Behandlungen gehen in Studien ein. 50 papers sind schon publiziert. Vielleicht können positive Studienergebnisse, also verbesserte Heilungsraten bei den bisherigen und künftigen Heidelberger Patienten die Schwerionentherapie einmal aus der gegenwärtigen, pekuniär bedingten Talsohle herausführen.

[Abbildung: Armin Kübelbeck [CC-BY-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0)], via Wikimedia Commons.]

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