Eine von dem Radiologen Cyrus Raji auf der 89. Jahrestagung der Radiological Society of North America (RSNA 2012) vorgestellte Studie belegt, dass körperliche Aktivität bei Demenzerkrankungen hilft, graue Hirnsubstanz und damit kognitive Fähigkeiten zu erhalten.
Im Fokus: der Einfluss regelmäßiger Bewegung auf die kognitiven Fähigkeiten
Die Studie mit dem Titel “Energy Expenditure Is Associated with Gray Matter Structure in Normal Cognition, Mild Cognitive Impairment, and Alzheimer’s Dementia” untersucht, welchen Einfluss ein aktiver Lebensstil, der sich durch regelmäßige körperliche Bewegung auszeichnet, auf die kognitiven Fähigkeiten älterer PatientInnen hat. Untersucht wurden die Daten von 876 Personen, die an einer Studie zur kardiovaskulären Gesundheit teilgenommen hatten, das Durchschnittsalter lag bei 78 Jahren. Erhoben wurde der wöchentliche Energieverbrauch der Probanden bei ihren körperlichen Aktivitäten, worunter nicht nur
- Wandern,
- Joggen und
- Radfahren zählten, sondern auch
- Gartenarbeit,
- Tanzen oder die Benutzung eines
- Hometrainers.
Moderne Hirnbildgebung modelliert pysiologische Zusammenhänge
Mit Hilfe eins besonderen MRT-Hirnbildgebungsverfahrens, der voxelbasierten Morphometrie konnten die Forscher die Zusammenhänge zwischen dem Energieverbauch und dem Volumen der grauen Hirnsubstanz modellieren. Dr. Raji:
„Die voxelbasierte Morphometrie ist ein modernes Verfahren, das es erlaubt, per Computer ein MRT-Bild zu analysieren und ein mathematisches Modell zu erstellen, das es erlaubt, den Zusammenhang zwischen einem aktiven Lebensstil und dem Volumen an grauer Hirnsubstanz zu verstehen. Die graue Hirnsubstanz ist ein Schlüsselfaktor der geistigen Gesundheit. Ein höheres Volumen bedeutet einen gesunderen Verstand. Ein schrumpfendes Volumen ist z.B. ein Begleitsymptom der Alzheimer Krankheit. […] Die graue Hirnsubstanz enthält Neuronen, die bei der Wahrnehmung und bei höheren Kognitionsprozessen eine große Rolle spielen. Jene Bereiche des Gehirns, die am meisten von einem aktiven Lebensstil profitieren sind jene, die selbst am meisten Energie verbrauchen und höchst empfindlich auf Schädigungen reagieren.“
Die graue Hirnsubstanz wird bei körperlicher, aerober Bewegung besser durchblutet und versorgt und die neuronalen Verbindungen werden gestärkt.
Five Miles per week
Dr. Raji ist ein Experte auf dem Gebiet der ganzheitlich betrachtenden Neurologie und hat sich einen Namen mit Untersuchungen zum Zusammenhang zwischen Lebensstil und neurologischer Gesundheit gemacht. Auf Youtube ist ein Video zu sehen, das auf dem RSNA 2010 aufgenommen wurde, in welchem er empfiehlt, pro Woche wenigstens 5 Meilen (ca. 8 Kilometer) zu laufen, weil das bereits einen messbaren Einfluss auf die Gesundheit des Gehirns habe.