In der Sendung “Report Mainz” vom 13.11.12 auf der ARD lief ein Beitrag über die mangelnde Finanzierung der Kinderkliniken und den dadurch bedingten Versorgungsmangel der Bevölkerung. Eine traurige Entwicklung, wenn Kliniken ihre Stationen schließen, schwer kranke Kinder keine wohnortnahe Aufnahme finden und akute Vorstellungen nicht begutachtet werden.
Begründet wird es, dass die Kostenübernahmen der Krankenbehandlung Kinder unzureichend berücksichtige. Die Versorgung eines Kindes würde 30% Mehraufwand bedeuten als die eines erwachsenen Kranken. Wer schon einmal selbst ein krankes Kind gepflegt hat, wird diesen Mehraufwand nach vollziehen können: Die Versorgung von Kindern braucht mehr an Personal, die Durchführungen von einzelnen Behandlungen brauchen länger.
Diese Entwicklung zeigt mir, wie weit das Gesundheitssystem sich von einem öffentlichen Gesundheitswesen hin zu einer gewinnorientierten Gesundheitswirtschaft entwickelt haben. Die Bedarfsregelung der Dienstleister wie Kliniken orientiert sich nicht mehr an den Bedürfnissen der Bevölkerung, sondern ob der einzelne Kranke ein guter Kunde ist. Also ein Kunde, bei dem man als Dienstleister möglichst wenig zu leisten hat und somit die angedachte Leistung mit maximalen Gewinn abgerechnet werden kann. Kommt kein Gewinn rein, dann wird die Station geschlossen, wenn ich den Fernsehbeitrag richtig verstehe.
Der Beitrag wirkt auch dahin gehend verstörend, wenn ich es mit den aktuellen “Geschenk” Praxisgebühr zusammen sehe. Die Krankenhausversorgung von Kindern in Deutschland ist wohl nicht adäquat abgesichert, da die Finanzierung nicht reicht. Warum wurde dies nicht offen verhandelt? Was ist der Gesellschaft oder der Politik unsere Kinder wert?
Und für das Intensivkind — es beunruhigt mich, wenn wir mit dem Intensivkind wieder mal in die Klinik müssen. Werden wir dann auch abgewiesen?