Die Novembersonne kitzelt mich in der Nase, als ich durch die Tür komme. Nach den trüben Tagen der letzten Zeit erwärmt das sofort mein Herz.
Im Untersuchungszimmer finde ich Melanie und ihre Mutter. Beschwingt trete ich auf Frau Meis zu und möchte ihr die Hand schütteln.
Ich: “Hallo, guten Morgen, na wie gehts?”
Mutter: “Ja ganz gut.”
Ich: “Mensch, das ist ja toll: Sie haben die Sonne mitgebracht!”
Mutter: “Ja, prima. Sonst ist auch immer nur Schatten, wenn wir irgendwo hinkommen.”
Ich habe nachher noch genauer nachgehakt: Für die Mutter geht es momentan nur darum, dass Melanie mit ihren vier Jahren ein paar Erkältungsinfekte hintereinander hatte. Kindergartenkind, eben. Aber für manche ist das der gefühlte Weltuntergang.