Mammographie-Screening erkennt 78 Prozent aller Brustkrebserkrankungen

In Nordrhein-Westfalen (NRW) werden laut einer neuen Untersuchung mehr als Dreiviertel aller Brustkrebserkrankungen im Rahmen des Mammographie-Screenings erkannt. Ein Prüfkriterium dafür ist die sog. Intervallkarzinomrate.

Das Epidemiologische Krebsregister Nordrhein-Westfalen, das Referenzzentrum Mammographie am Universitätsklinikum und das Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin der Universität Münster haben die Effizienz des Mammographie-Screenings in NRW und das Auftreten von Intervallkarzinomen untersucht und dabei festegestellt, das 78 Prozent aller Brustkrebskerkrankungen bei den untersuchten Frauen im Mammographie-Screening diagnostiziert wurden. Der Begriff Intervallkarzinom wird zur Bezeichnung von Brustkrebsfällen verwendet, die zwischen zwei Mammographie-Screening-Untersuchungen festgestellt werden. In der ersten Untersuchungsphase (2005-2008) wurden beim Screening über 850.000 Teilnehmerinnen untersucht und 7.176 Fälle von Brustkrebs erkannt, im Untersuchungsintervall von zwei Jahren wurden weitere 2.036 Erkrankungen (Intervallkarzinome) diagnostiziert.

Da immer wieder über die Wirksamkeit und den Patientinnennutzen des Mammographie-Screenings diskutiert wird, sind solche Auswertungen hilfreich, weil sie sachliche Argumente für die Effizienz- und Nutzendiskussion liefern. Gegner der Röntgenmammographie führen unter anderem an, dass es bessere und genauere Untersuchungsverfahren gebe (z.B. die Kernspin-Mammographie/Magnetresonanz-Mammographie), die zudem auch ohne die ihrerseits kanzerogene ionisierende Strahlung auskommen.

Die sog. Intervallkarzinome, so wird heute vielfach angenommen, entstehen zwischen den Untersuchungen und waren beim  Mammographie-Screening nicht oder noch nicht vorhanden (oder sichtbar).

Die Ergebnisse der Auswertung wurden im Ärzteblatt veröffentlicht. Hier sind Details und genauere Informationen nachzulesen.

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