Heute tritt es still und leise in Kraft: Das neue Transplantationsgesetz. Und es hat einen schweren Start. Nach den Organspende-Skandalen der letzten Monate haben sich die Organspenden laut der Deutschen Stiftung Organtransplantation zeitweise fast halbiert. Eine erschreckende Entwicklung, wenn man bedenkt, dass von den rund 12.000 Menschen, die allein in Deutschland auf eine Organspende warten, jeden Tag drei versterben. Dagegen angehen soll jetzt die Neuregelung der Organspende. So wird heute aus der “erweiterten Zustimmungslösung” die “Entscheidungslösung“.
Bisher haben nur sehr wenige Menschen ihren Willen zur Organspende schriftlich festgehalten. Laut DSO sind es in 9 von 10 Fällen die Angehörigen, die die Entscheidung einer Organspende treffen. Dies soll sich durch die Neuregelung ändern. Ab heute haben die Krankenkassen ein Jahr Zeit, ihren Versicherten, die das 16. Lebensjahr vollendet haben, Informationsmaterial und Ausweise zu schicken. Dies soll sich in regelmäßigen Abständen wiederholen. Die Techniker Krankenkasse will sehr zeitnah damit beginnen, andere Krankenkassen warten noch ab. Ein Zwang, sich zu entscheiden, besteht natürlich nach wie vor nicht. Auch wird diese Entscheidung nirgendwo registriert. Die neue Lösung soll nur in regelmäßigen Abständen und mit ausreichend Informationsmaterial dafür sorgen, dass sich mehr Versicherte mit dem Thema Organspende auseinander setzen und in Hinblick auf mögliche Organspenden eigene Entscheidungen treffen und dies nicht im schlimmsten Fall ihren Angehörigen überlassen.
Wer nicht auf die Informationen seiner Krankenkasse warten möchte, kann sich auch im Internet an vielen Stellen informieren, so z.B. bei der DSO, unter organspende-info.de oder auch Organspende-Informationsseiten der Krankenkassen, wie z.B. der AOK oder der Techniker Krankenkasse.
Mach mit! Rette Leben!
Quellen: Volksfreund.de, DSO