Schadstoffe in Outdoor-Bekleidung (Greenpeace-Bericht)

Outdoor-Textilien gehen mit einer ganzen Reihe von Chemikalien auf Tuchfühlung, bevor sie beim Wandern oder Skifahren zum Einsatz kommen. Garne, Stoffe und auch bereits konfektionierte Kleidungsstücke werden mit chemischen Substanzen behandelt, um Ansprüchen an Funktionalität und Pflegekomfort gerecht zu werden. Damit wir in Outdoor-Kleidung von außen und innen trocken bleiben, setzen die meisten Markenhersteller PFC ein. Die künstlichen Bindungen aus Kohlenstoff und Fluor sind so stabil, dass sie sich kaum oder gar nicht mehr aus der Umwelt entfernen lassen.

Für den Verbraucher ist nicht erkennbar, welche Chemikalien bei der Herstellung seiner Kleidung eingesetzt werden und welche Schadstoffe möglicherweise noch enthalten sind. In Trinkwasser, Lebensmittel und letztendlich ins menschliche Blut und in die Muttermilch gelangen PFC und andere Chemikalien durch Produktionsund Haushaltsabwasser, Hausstaub und die Entsorgung von Textilien. Auch die Aufnahme mit der Atemluft ist möglich.

Detox für eine bessere Umweltbilanz von Textilien Im Rahmen der internationalen Kampagne Detox („Entgiften“) fordert Greenpeace Textilhersteller auf, schädliche Produktionschemikalien durch ungefährliche Alternativen zu ersetzen. PFC gehören zu den elf prioritären Substanzgruppen 1) auf der Detox- Liste: Sie sind als reproduktionstoxisch und hormonell wirksam bekannt.

Bereits im Jahr 2011 hat Greenpeace nachgewiesen, dass PFC aus der Textilproduktion der großen Textilmarken in chinesische Flüsse gelangen. 2) Die vorliegende Untersuchung belegt die Rückstände von PFC und weiteren Chemikalien in Outdoor-Produk ten bekannter Hersteller. Zwei unabhängige Labore haben im Auftrag von Greenpeace zwischen Juni und September 2012 Funktionsjacken- und hosen untersucht. In allen 14 Proben wurden PFC 3) gefunden. In fünf Produkten wurde die umwelt- und gesundheitsschädliche Per fluoroktansäure (PFOA) in erhöhten Konzentrationen festgestellt. In sechs Proben wurden außerdem Fluortelomeralkohole (FTOH) in hoher Konzentration gefunden.

Link zur ZDF-Sendung zum Thema Giftige Outdoor-Beckleidung vom 29.10.2012:

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1762914/Giftige-Outdoor-Bekleidung

Fußnoten

1) Siehe Anhang, 7.1 Glossar
2) http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/chemie/GP_2011_Dirty_Laundry_Brochure_D_02.pdf
3) PFC werden unterschieden in per- und polyfluorierte Chemikalien. Zu der Untergruppe der Perfluorierten gehören Carbonsäuren und Sulfonsäuren (PFCA und PFCS), zu den Polyfluorierten die Telomeralkohole (FTOH).
Zu jeder dieser Untergruppen zählen eine Vielzahl einzelner Substanzen, so gehört die Perfluoroktansäure PFOA zu den PFCA, Perfluoroktansulfonsäure PFOS zu den PFCS. Zu den Telomeralkoholen gehören polyfluorierte Substanzen wie 8:2 FTOH (exakter: 1H,1H,2H,2H-Perfluoro-1-decanol).
4) REACH steht für eine EG-Verordnung zur Registration, Evaluation, Authorisation of Chemicals (Registrierung, Bewertung und Zulassung von Chemikalien). Siehe zum Beispiel http://www.reach-info.de

Quelle:

Auszug aus dem Greenpeace-Bericht “Chemie für jedes Wetter”. Den gesammmten Bericht finden Sie auf der Greenpeace-Homepage

Bildquelle:

Oxfordian Kissuth  / www.pixelio.de

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