…und das ist ziemlich gut so.
Obwohl… ich muss ja sagen, zwischendurch hatte ich da mal so meine Zweifel… dabei war es… eigentlich nur die ganz normale Routine, das selbe Ritual, welches sich alljährlich vollzieht um diese Zeit, also am letzten Arbeitstag vor den Feiertagen.
Aber fangen wir von vorne an:
Bad Dingenskirchen, morgens um acht. Frühbesprechung. Die Nacht war.. naja, ein ganz normaler Winternachtdienst: hier ist ein Patient aus dem Bett gefallen, dort ist wer ausgerastet und zombiemäßig über die Station gegeistert, ließ sich aber mit einer geballten Dosis aus Risperidon und Lorazepam zur Räson bringen, kennt man ja, dazu ist man schließlich inzwischen lange genug im Geschäft.
Blut abnehmen. Ist heute ne ganze Menge. Hier und dort noch mal eine Kontrolle, ist ja Wochenende und dann die Feiertage… Okay.
Noch ist es ruhig.
Es bleibt Zeit, im Schwesternzimmer eine Tasse Krankenhauskaffeeplörre zu trinken und dazu ein Nutellabrötchen zu knabbern, und Kekse gibts auch, von Schwester Paula gebacken. Backen kann die nämlich, die Paula.
Ja, und dann… auf geht’s zur Visite: Darf ich heim, Doktor? Und ich auch?
Sieben Entlassungen sind es dann am Ende, sieben Entlassbriefe fertig zu machen…
Schaffen wir doch alles! Wenn da nicht diese Anrufe aus der Notaufnahme kämen…
…genau genommen steht das Telefon nicht schlimm:
Ein Christkind nach dem Anderen.
Ja, und dann natürlich diese Diskussionen mit Angehörigen, dann der übliche Orgakram, kennen wir ja alles, hören wir ja nicht zum ersten Mal.
Na gut.
Irgendwann gegen fünf Uhr wird es ein wenig ruhiger. Um sechs ist die Arbeit fast erledigt. Um sieben mache ich mich vom Acker.
Und da reicht die Zeit sogar noch für ‘nen kurzen Glühwein mit Kalle und Sarah auf dem Bad Dingenskirchener Weihnachtsmarkt.
Den zweiten Glühwein trinke ich mit Kalle alleine.
Und dann ist Weihnachten.
In diesem Sinne, liebe Leute, Euch allen ein Frohes Fest!