Die Autoimmunthyreoiditis (AIT) (Hashimoto) tritt besonders häufig bei Frauen auf. Dabei wird das Schilddrüsengewebe von körpereigenen Antikörpern zerstört. Hashimoto gilt schulmedizinisch wegen
seiner vielfältigen Symptome als schwierig zu diagnostizieren und nicht heilbar. Doch ganzheitliche sowie homöopathische Unterstützung, Begleitung und Behandlung ist möglich.
Die Symptome der Hashimoto Thyreoditis
Die Hashimoto-Thyreoditis gilt wegen ihrer vielfältigen Symptome (mit ihren verschiedenen Symptomenbildern und Gesichtern) als Clown der Schilddrüsenerkrankungen.
Vor allem zu Beginn der Erkrankung können sich Schilddrüsenüberfunktionssymptome zeigen, da durch die Zerstörung des Schilddrüsengewebes Schilddrüsenhormone freigesetzt werden. Die Symptome der
Schilddrüsenüberfunktion zeigen sich vor allem als:
- Hitzewallungen, Hitzegefühle,
- Pulsbeschleunigung,
- Übererregung, Ruhelosigkeit,
- Herzklopfen,
- Gewichtsabnahme trotz vermehrten Hungers,
- Zittern,
- Durchfälle und
- Schlafstörungen,
- gestörte Sexualität (Libido),
- Leistungsabfall,
- Haarausfall….
Später treten vor allem Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) auf. Diese sind:
- Depressionen bzw. depressive Verstimmungen
- Lethargie,
- Gewichtszunahme (auch trotz wenigem Essens)
- Verstopfung,
- leichtes Frieren,
- Leistungsminderung,
- vermehrtes Schlafbedürfnis,
- unklare Muskel und Gelenkschmerzen,
- Haarausfall, spröde Haare,
- trockene Haut
- wiederholte Infekte (zB. rezidivierende Sinusiten),
- Sterilität (vergeblicher Kinderwunsch),
- Störung im Sexualbereich (weniger Verlangen),
- gestörte Menstruation,
- verminderte Eisenwerte und/oder erhöhte Cholesterinwerte.
Oft bestehen jedoch Symptome der Über- sowie der Unterfunktion gleichzeitig und erschweren somit eine Diagnose.
Die Diagnostik der Hashimoto Thyreoditis
Im Blut lassen sich die Hashimoto typischen Abwehrstoffe finden. (TAK, MAK, TRAK) Relevant sind außerdem: TSH, T3, T4 wobei ein Normalwert dieser Hormone eine Hashimotothyreoditis nicht
ausschließt. Sonographisch (im Ultraschall) können Entzündungen oder evtl. Zerstörungsprozesse festgestellt werden. Eine Biopsie dient zur Absicherung der Diagnose. Im Infiltrat finden sich
unter anderem Lymphozyten und Lymphfollikel.
Ursachen eines Hashimoto
Die Hashimototyreoditis ist die häufigste Autoimmunerkrankung. Sie betrifft deutlich mehr Frauen als Männer, wobei man auch von einer erblichen Disposition ausgeht. Vor allem in homronellen
Umstellungsphasen, wie der Pubertät, der Schwangerschaft, nach der Entbindung und in den Wechseljahren tritt die Hashimototyreoditis vermehrt auf.
Aber auch in Stress- und Belastungssituationen kann sich der Körper gegen sich selbst richten und eigenes Gewebe angreifen.
Es wird außerdem diskutiert, dass Rauchen und ein Zuviel an Jod das Erkrankungsrisiko erhöht.
Hashimoto ist eine Autoimmunerkrankung
Wie bei fast allen Autoimmunkrankheiten liegt wahrscheinlich eine genetische Empfänglichkeit vor, auf bestimmte Erreger fehl zu reagieren. Durch Stress und weitere ungünstige äußere Faktoren kann
das Immunsystem aus der Balance geraten und sich gegen die eigenen Zellen richten.
Bis heute gibt es konventionell keine wirksamen Heilungsansätze bei Hashimoto. Schulmedizinisch kann durch Immunsuppressiva versucht werden das Immunsystem zu unterdrücken und somit das weitere
Fortschreiten der Autoaggression zu vermindern. Bisher sind jedoch keine wirklichen Erfolge ersichtlich.
Konventionelle Therapie
Medikamente, die die Schilddrüsenhormonproduktion vermindern/unterdrücken, heißen Thyreostatika. Diese werden eingesetzt, wenn zuviel Hormone (bei einer Überfunktioin) gebildet werden. Als
häufige Nebenwirkungen sind Hautausschläge und Juckreiz aufgeführt. Weniger häufig treten Kopfschmmerzen und Magen-Darmprobleme auf. Anfangs sollten aller 2-4 Wochen T3/fT4/TSH sowie die weißen
Blutkörperchen im Blut untersucht werden.
Es gibt verschieden Medikamente, die schulmedizinisch bei einer Schilddrüsenunterfunktion eingesetzt werden. Die bekanntesten sind L-Thyroxin®, und Euthyrox®. Werden diese Medikamente
überdosiert, kann es zu Symptomen einer Überfunktion kommen (sie oben)
Was kann die Homöopathie für Hashimotokranke tun?
Zur Unterstützung und Begleitung können homöopathische Medikamente die Nebenwirkungen der schulmedizinischen Medikamente verringern sowie deren Aufnahme im Organismus erhöhen, so dass diese
optimaler wirken.
Anhand von Blut – und Sonografiekontrolluntersuchungen sollte im Behandlungsverlauf kontrolliert werden, ob einer Besserung der Symptomatik auch eine Verbesserung der Stoffwechsellage zu Grunde
liegt und ob die Dosierung der Schilddrüsenmedikation unter ärztlicher Aufsicht reduziert werden kann.
In der ganzheitlichen Therapie wird versucht eine auslösende Ursache des Autoimmunprozesses zu eruieren. Kann eine konkreter Grund gefunden werden, ist es möglich eine homöopathische Arznei mit
einem causalen Zusammenhang zu verordnen.
Außerdem sollte der Frage nachgegangen werden, welche Lebenseinstellungen und Verhaltensmuster zur Aufrechterhaltung des Krankheitsprozesses fortbestehen und welche Möglichkeiten es gibt, diese
zu verringern. Hier können homöopathische Arzneien gezielt zur Unterstützung eingesetzt werden, so dass die Chance besteht, den Autoimmunprozess zu stoppen und noch vorhandenes Gewebe in seiner
optimalen Funktion zu fördern.
Schilddrüsen- und Autoimmunerkrankungen zählen zu den chronischen Krankheiten, die fast nie von alleine ausheilen. Eine Selbstbehandlung ist nicht zu empfehlen. Auch die sorglose Einnahme von
Homöopathika oder anderen “natürlichen” Alternativen kann dem Organismus schaden. Selbst bei einem/r erfahrenem/n Therapeuten/in sollte eine längere Behandlungszeit eingeplant werden.
©Heike Dahl