Der allerersten Tag, die erste Stunde – und uns wird vom Chef der Pharmazie der Uni erklärt, wie das so abläuft.
In kurz: morgens Studium, mittags Labor – und wenn wir nach Hause kommen, gibt es je nachdem noch einiges nachzubearbeiten, oder zu lernen. Allein 42 Stunden sind mit Studium und Labor verplant …
Ich höre meinen ehemaliger Klassenkameraden der sich für dasselbe Studium entschlossen hat, laut und ungläubig sagen: „Waas?“ bevor er sich hinter einem Buch versteckt–das hat er wohl nicht erwartet.
Ich habe eigentlich ihn nicht hier erwartet. Keine Ahnung, was er sich dabei gedacht hat, als er sich für Pharmazie entschieden hat – ich wusste, was auf mich zukommt. Immerhin habe ich da schon einen Tag in der Apotheke, wo meine Mutter arbeitete geschnuppert und hatte die Möglichkeit die Apothekerin auszufragen.
Was sie mir damals sagte: Es ist ein hartes Studium, es bedeutet viel Arbeit, viel Lernen. Es braucht ein Interesse an Naturwissenschaften und Durchhaltevermögen. Aber es lohnt sich, auch weil man danach eine Menge Möglichkeiten hat, was man machen kann.
Sie hatte recht. Weshalb mein Schulkollege – nennen wir ihn Richard – fand, das wäre etwas für ihn, wenn sein (erklärter) Berufswunsch „Sportartikelverkäufer – nur bräuchte ich dafür keine Matur … ach ich weiss nicht …“ war … ich weiss es auch nicht.
Er hat dann auch nur knapp 3 Wochen durchgehalten. Danach ging er (klassisch) Jus studieren.
In den ersten 2 Monaten hatten wir die höchste Ausfallquote – etwa 30 Prozent, danach blieb unsere Zahl durch das Studium durch konstant. Etwa 10% fielen jeweils durch die ersten Prüfungen. Ein Teil davon schaffte es im zweiten Versuch, ein Teil bekamen wir von anderen Unis oder von oberen Jahren wieder dazu.
Es waren anstrengende Zeiten. Es ist im Winter nicht speziell gut für’s Gemüt, wenn so etwa das einzige Mal, wenn man die Sonne wirklich sieht ist, wenn man von den Vorlesungen zum Mittagessen in der Mensa hastet und danach von der Mensa zum Labor. Morgens und Abends ist es noch/schon dunkel, wenn man unterwegs ist – und in den Vorlesungen und im Labor ist man oft zu beschäftigt um das überhaupt richtig wahrzunehmen.
Trotzdem waren es auch schöne Zeiten. Man lernt viel, entwickelt mit den anderen Mitstudierenden einen Zusammenhalt … speziell das Labor eignet sich sehr dafür … aber davon später mehr.