Berufe im Gesundheitswesen: Was macht eigentlich eine Online-Redakteurin?

Internet

Bildnachweis: Gerd Altmann / pixelio.de

Es war im Winter 2006, als ich zum ersten Mal die Räumlichkeiten des Gesundheitsportals Onmeda in Köln betrat. Ich erinnere mich noch gut: Während des Bewerbungsgesprächs war ich so aufgeregt, dass ich mich vor der Chefredakteurin an meinem Wasser verschluckt habe. Schließlich musste ich mich besonders anstrengen, um zu überzeugen, so glaubte ich – denn als Erziehungswissenschaftlerin würde ich es im Vergleich zu Konkurrenten mit naturwissenschaftlichem oder gar medizinischem Hintergrund sicher schwer haben. Würde ich mich durchsetzen können? Hatte ich als Geisteswissenschaftlerin überhaupt eine Chance, bei einem Portal, das medizinische Inhalte vermittelt, als Redakteurin eingestellt zu werden?

Heute sage ich: Natürlich! Denn Medizinjournalismus ist mehr als bloße Fachinformation. Verständlich schreiben, inhaltlich korrekt sein, den Leser auf seinem Wissensstand abholen und das Ganze auch noch spannend verpacken – die Aufgaben des Fachredakteurs vereinen ganz unterschiedliche Kompetenzen. Und so verwundert es nicht, dass sich hinter der Online-Redaktion des führenden Gesundheitsportals Onmeda ganz unterschiedliche Lebensläufe und Fähigkeiten verbergen. Natur- und Geisteswissenschaftler arbeiten bei Onmeda Hand in Hand, unterstützt von externen Fachleuten.

Während meines Studiums der Erziehungswissenschaften beschloss ich, den Fokus auf E-Learning / Medienpädagogik zu legen. Im anschließenden Masterstudium „Educational Media“ lernte ich, Inhalte zielgruppengerecht und insbesondere für das Medium Internet aufzubereiten – dass ich damit in Begriff war, eine Kernkompetenz für meinen späteren Beruf zu vertiefen, war mir zu diesem Zeitpunkt gar nicht bewusst. Praktisch umgesetzt habe ich mein Wissen zunächst in einer Internetagentur. Wie es der Zufall wollte, betreibt mein ehemaliger Arbeitgeber ein Portal zum Thema Diabetes mellitus. Ich begann, zielgruppenspezifische Texte zu schreiben. Mit dem Schreiben kam der Spaß, medizinische und gesundheitsaffine Inhalte aufzubereiten und zu vermitteln. Durch eine Weiterbildung zur Fachjournalistin konnte ich meine journalistischen Kompetenzen vertiefen.

Der Wunsch, mich verstärkt dem Schreiben und insbesondere dem Medizinjournalismus zu widmen, führte mich schließlich zu Onmeda. Was mich an meinem Beruf besonders fasziniert, ist seine Vielfalt. Es geht bei dieser Tätigkeit bei Weitem nicht nur darum, Texte zu verfassen. Vielmehr kann man sich über ein abwechslungsreiches Arbeitsfeld freuen! Artikel schreiben, Newsletter erstellen, interaktive Tests konzipieren, im sozialen Netzwerk Präsenz zeigen: Schon allein die unterschiedlichen Wege, über die wir unsere Leser ansprechen, machen deutlich, wie vielseitig dieser Job sein kann. Auch technische, organisatorische und gestalterische Aufgaben sind gefragt, sei es beim Einpflegen von Texten ins Content-Management-System, beim Betreuen unserer Forenexperten, bei der Suchmaschinenoptimierung oder bei der Planung neuer Inhalte. Das Team von Onmeda arbeitet gemeinsam mit den Portalen bildderfrau.de und gofeminin.de sowie übergreifenden Abteilungen wie IT und Produktmanagement unter einem Dach – da ist es wichtig, sich gut untereinander auszutauschen, um Synergien nutzen zu können.

Insbesondere die Recherche macht einen großen Teil unserer Arbeit aus – zum einen wollen wir medizinisch korrekte Inhalte bieten, die sich wann immer anwendbar an der evidenzbasierten Medizin orientieren, zum anderen wollen wir up to date sein, was medizinische und gesundheitliche Entwicklungen und Ereignisse betrifft.

Jetzt bin ich schon fast sechs Jahre bei Onmeda, das zur gofeminin.de GmbH gehört. Und wenn ich mich heute mal an meinem Wasser verschlucke, muss ich manchmal an mein Bewerbungsgespräch zurückdenken, in dem ich noch so voller Zweifel angesichts meiner Ausbildung war. Inzwischen weiß ich: Viele Wege führen in eine (medizinische) Online-Redaktion! Eine Ausbildung im jeweiligen Fachgebiet ist sicher von Vorteil, ebenso wie eine journalistische Ausbildung beziehungsweise ein Volontariat – aber eben auch kein absolutes Muss. Wer gut schreiben und Inhalte vermitteln kann, gern recherchiert und sich darauf freut, abwechslungsreiche Aufgaben zu übernehmen, hat schon mal gute Karten!

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *