Mehr Schaden als Nutzen? – Gonadenschutz bei Frauen ist oft ungenügend.

Während bei Männern die Gonaden durch umschließende Hodenkapseln in den allermeisten Fällen seht gut vor Strahlenbelastung durch Röntgenaufnahmen geschützt werden können ist dies bei den Frauen naturgemäß schwieriger bzw. nicht möglich.

Trotz Einsatz eines Gonadenschutzes bei Frauen schützt dieser in über einem Drittel der Fälle die Ovarien in Röntgen-Aufnahmen des Beckens aufgrund ihrer oft variierenden Lage nicht zuverlässig.

In einer Auswertung von MRT-Daten von 306 Patientinnen, darunter etwa die Hälfte Mädchen unter 16 Jahren, kommen britische Forscher um Sarah Louise Fawcett zu diesem Ergebnis.

Somit stellt sich auch die Frage, inwieweit die Verwendung des Gonadenschutzes bei Frauen das Strahlenrisiko für die Betroffenen sogar erhöht, indem zum Beispiel radiologisch entscheidende Strukturen verdeckt werden und Untersuchungen gegebenenfalls wiederholt werden müssen.

Die  Ovarien deszendieren bis in die späte Kindheit weiter und auch der Füllungszustand der Blase variiert die Lage der Ovarien stark.  Daher wird empfohlen, die Blase möglichst kurz vor einer Röntgenuntersuchung  noch zu entleeren.

Auf Grund der gegenwärtigen unsicheren Datenlage  fordern die Autoren eine umfangreichere Untersuchung dieser Problematik, sowie die Erstellung sinnvoller Leitlinien zum Einsatz eines Gonadenschutzes bei Frauen.

 

Quellen:
British Journal of Radiology
Radiologie.Bayer.de

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