Die Primärtherapie des Rektumkarzinoms (Mastdarmkarzinoms) erfolgt chirurgisch. In Abhängigkeit von Tumorausdehnung und Lymphknotenbefall (Patienten der Stadien II und III, pT3, pT4 und/oder pN1-3, M0) sollte eine postoperative kombinierte Radiochemotherapie durchgeführt werden. Die Strahlendosis beträgt hierbei 50-56 Gy bei 1,8 Gy täglicher Einzelfraktion.
Simultan wird in den meisten Fällen die Substanz 5-FU (650-1000 mg/m2) in der ersten und fünften Behandlungswoche als Dauerinfusion verabreicht (seltener als Bolusinjektion), einige Zentren nehmen als weiteres Medikament Leukovorin oder Levamisol. Die Patienten sollten in Studien eingebracht werden. Des Weiteren ist auf den aktualisierten Konsensus von CAO, AIO und ARO aus dem Jahre 1999 zu verweisen.
Bei T4-Tumoren ist die präoperative Radio- oder Radiochemotherapie dann zu empfehlen, wenn die R0-Resektion primär nicht erreichbar erscheint.
Neuerdings wird auch überlegt, bei frühen T-Stadien eine präoperative Radiochemotherapie mit 5-FU durchzuführen. Publizierte Ergebnisse schwedischer Studien zur präoperativen alleinigen Strahlenbehandlung (allerdings mit hohen Einzeldosen) erbrachten einen Zuwachs von 10% Überlebensrate durch Anstieg der lokalen Tumorkontrollraten.
Bei Inoperabilität kann eine primäre Radio- oder Radiochemotherapie erwogen werden.
Die intraoperative Strahlentherapie wird derzeit an einigen Zentren im Rahmen von Studien überprüft.