Hallo Zusammen,
kürzlich saß ich bei meinem Arzt im Wartezimmer, Krebsvorsorgetermin!
Erschreckenderweise, so mein Arzt, werden die Krebsvorsorgetermine von vielen Patientinnen und Patienten doch sehr stiefmütterlich wahrgenommen, wobei trotz allem bei Frauen eine deutlich höhere Frequenz zu beobachten ist als bei Männern. Zum Teil liegt das daran, dass z.B. der Gang zum Frauenarzt für Patientinnen zum routinemäßigen Jahrescheck zählt, genau wie der Besuch beim Zahnarzt. Männer hingegen suchen häufig erst dann einen Urologen auf, wenn sie körperliche Beschwerden haben.
Auf dem Nachhauseweg habe ich mir Gedanken darüber gemacht, woran das liegen könnte. Wenn doch so viele Leben gerettet werden können, was hindert die Menschen daran, ihre Vorsorgetermine wahrzunehmen?
Bei meinen Nachforschungen habe ich einige interessante Informationen bei der Krebsgesellschaft Nordrhein-Westfalen e.V. gefunden. Sie verweisen auf die sich hartnäckig haltenden Krebs-Irrtümer.
Grund genug, um heute mit einigen dieser Irrtümer aufzuräumen (Krebsgesellschaft Nordrhein-Westfaln e.V., Januar 2013)!
„Krebs ist ein Todesurteil“:
FALSCH! Je früher der Krebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Hochrechnungen des Robert Koch-Instituts zufolge leben in Deutschland knapp 1,5 Millionen Menschen bereits
fünf Jahre oder länger mit ihrer Erkrankung.
„Gegen Krebs kann ich nicht viel tun“:
FALSCH! Studien zeigen, dass Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung und Fettleibigkeit das Krebsrisiko erhöhen. Die Weltgesundheitsorganisation geht davon aus, dass 27 bis 38 Prozent der
Hauptkrebsarten durch einen gesunden Lebensstil vermieden werden könnten.
„Warum das Rauchen aufgeben ‒ Nichtrauchen schützt auch nicht.“
FALSCH! Raucher sind bis zu 20-mal stärker als Nichtraucher gefährdet, Lungenkrebs zu bekommen. Auch das gesundheitliche Risiko des Passivrauchens wird oft unterschätzt.
Die Union for International Cancer Control (UICC) prognostiziert, dass in diesem Jahrhundert weltweit eine Milliarde Menschen an den Folgen des Rauchens sterben werden.
„Alkohol hat keinen Einfluss auf das Krebsrisiko“:
FALSCH! Übermäßiger Alkoholgenuss steigert das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen, etwa Mundhöhlen- und Speiseröhrenkrebs sowie Brust- und Leberkrebs. Für Frauen liegt die Grenze bei einem Viertelliter Bier oder einem Achtelliter Wein täglich, Männer sollten höchstens einen halben Liter Bier oder einen Viertelliter Wein pro Tag trinken. (Krebs in Deutschland 2007/2008, 8. Ausgabe, Robert Koch-Institut und die Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e.V.,Berlin, 2012)
„Tumore werden durch eine Operation erst recht zum Wachstum angeregt“:
FALSCH, die Gefahr, dass durch Schnitte und Manipulationen im Operationsgebiet Krebszellen im Körper verstreut werden, ist heute durch verfeinerte OP-Techniken und Behandlungsstrategien minimiert.
Um das Wissen über die Krankheit Krebs zu erhöhen, ist Aufklärung eine der wichtigsten Aufgaben der Krebsgesellschaft Nordrhein-Westfalen. Sie bietet Euch daher umfassende Informationen zu der Erkrankung an.
Hilfreiche und Nützliche Informationen findet Ihr unter:
www.krebsinformationsdienst.de/vorbeugung/risiken/mythen
Durch einen offenen Umgang mit der Krankheit, durch Aufklärung und frühzeitiges Erkennen besteht eine gute Behandlungs- und Heilungschance für Betroffene.
Bleibt gesund und geht zur Vorsorge.
Euer Matic