Die Grippe

Der Tag ist erfüllt von Grippe. Kaum ein Kind, welches irgendetwas anderes hat. Da verblassen die wenigen Pickelchen, die mir Frau Riebesehl am Gesäß ihrer dreimonatigen Tochter präsentiert, tatsächlich zu einer Marginalie der Sprechstunde. Hier gibts ein paar wenige Impfungen, von den fMFA vorausschauend bereits in den Tagesablauf eingestreut, dazu am Anfang des Morgens und des Nachmittags die obligatorischen Vorsorgeuntersuchungen, zu einer Uhrzeit, wo die akuten Patienten noch gar nicht aufgestanden sind oder noch in der Schule resp. Kindergarten weilen.

Aber allem voran die armen Gripper. Die Tageszeitung erwähnte in einem Zehnzeiler auf Seite 4 rechts unten, die Grippewelle sei nun “am Kommen”, für uns in der Praxis hat sie den Climax bereits erreicht, hoffentlich überschritten. Es sind vor allem die Schulkinder, dazu ihre Eltern, hier sitzen viel mehr kranke Erwachsene. Ihre Kinder sind meist ganz fit. Vor allem die Jungs. Bilde ich es mir ein, oder sind die Mädchen und Mütter diesmal viel kränker (wer hat eigentlich diesen Komparativ erfunden?) als ihre Brüder oder Männer? Entgegen aller Vorurteile, was das Kranksein des männlichen Geschlechts angeht.

Leute, kocht Hühnersuppe. Packt Euch ins Bett. Esst Eis. Lutscht Bonbons und schnippelt Euch einen gescheiten Obstsalat. Vergesst die Antibiotika und habt Geduld: die diesjährige Influenza bringt Dünnpfiff mit sich, viel Halsweh und dauert alleine vom Fieber her fünf bis sechs Tage.

Wen hat’s schon erwischt? Und wer liest hier gerade vom Krankenbett aus? Lichtblick zum Aschermittwoch: Da ist meist alles vorbei. Außer, man hat am Faschingsdienstag zu sehr… Ihr wisst schon.

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