ÄG Nord-Vorstandssprecher Dr. Klaus Bittmann nimmt Stellung zur immer wieder neu aufwallenden Diskussion über ärztliche Korruption – hier wird, obwohl Korruption und Kick-Back Geschäfte ohnehin zweifelsohne verboten sind, der Ruf nach neuen Gesetzen laut. “Es kann sein, dass ein neues Gesetz, so es denn formuliert wird, Klarheit schafft. Es kann aber auch sein, dass es überzogen wird und dass man ganz generell jegliche geschäftliche Tätigkeit die innerhalb der Ärzteschaft, in Netzen oder ärztlichen Organisationen stattfindet von vornherein als eine strafbare Handlung ansieht. Mein Wunsch ist, dass, wenn man denn meint, aus einem gewissen Hygienegefühl dieses noch mit einem extra Paragrafen im Gesetz zu verankern, dies eine realitätsnahe und nicht übermoralisierende Fassung bekommt, mit der man wirklich Klarheit schafft und nicht neue Generalverdächtigungen – denn das würde dazu führen, dass es überhaupt keine Unternehmungen mehr innerhalb der Ärzteschaft gibt, zu der wir ja aber gleichzeitig aufgefordert sind.”
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Himmel und Hölle: Was Sex für uns bedeutet
Eines der bemerkenswertesten Bücher des Jahres 2015 ist zweifellos
“Himmel auf Erden und Hölle im Kopf – Was Sexualität für uns bedeutet”.
Im Gespräch mit dem Journalisten Michael Lissek gibt unser Kollege, der Sexualpsychologe Christoph J. Ahlers, sein Statement über verschiedenste Facetten menschlicher Sexualität. Das Ergebnis ist ein “hochspannendes Buch über das überwältigende Glück, aber auch die Probleme und Abgründe der Sexualität” (dpa). Die Bucherscheinung wurde von nicht minder bemerkenswerten Presseinterviews begleitet. Einige davon haben wir hier zusammengestellt:
Die Welt: Männer wollen keinen Gnadensex
Zeit Online: Was wissen wir wirklich über Sex?
Brigitte: Was wollen wir uns eigentlich sagen, wenn wir Sex haben?
rbb Inforadio “Zwölfzweiundzwanzig”: Podcast: Himmelsglück und Höllenqual
Patienten behaupten vermehrt Behandlungsfehler
Heute meldet die Ärztezeitung, dass immer mehr Patienten Behandlungsfehler behaupten. Die Quote der tatsächlich berechtigten Ansprüche liegt laut einer aktuellen Untersuchung der AOK Rheinland/Hamburg bei 30 Prozent. Praxistipp: Die jährlich aktualisierten Statistiken der Krankenkassen, Schlichtungsstellen und Gerichte belegen, dass zwar die Zahl der Beschwerden deutlich ansteigt, die Zahl der Behandlungsfehler sich aber nicht oder nur […]
Lobbyismus für die elektronische Gesundheitskarte in Aktion – oder: Wie unabhängig sind Wissenschaftler und Universitäten?
Dazu schreiben die Datenschützer Rhein-Main jetzt Folgendes:
“Am 16.09.2014 vermeldet die gematik auf Ihrer Homepage: „Die gematik hat der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg
den Zuschlag für die Evaluation des größten Vernetzungsprojekts des
deutschen Gesundheitswesens erteilt. Die Universität wird im nächsten
Jahr die Erprobung der Vernetzung sowie das Zusammenspiel mit der
elektronischen Gesundheitskarte in 1000 Praxen und zehn Krankenhäusern
wissenschaftlich begleiten… ‚Ich freue mich sehr, dass uns die FAU mit
ihrer wissenschaftlichen Expertise in der Erprobung begleiten wird. So
stellen wir sicher, dass zusätzlich zu den Erprobungsdaten aus dem
technischen Zusammenspiel aller Komponenten auch die überaus wichtige
Sicht der Menschen, die mit dieser Technik und den neuen Anwendungen in
den Praxen und Kliniken zu tun haben, berücksichtigt wird‘, so Prof. Dr.
Arno Elmer, Hauptgeschäftsführer der gematik GmbH.
Lieber Herr Prof. Dr. Oliver Schöffski von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Lehrstuhl für Medizinische Informatik: Dem geneigten und informierten Leser stellen sich Fragen…
Nach dem Kongress Telemed 2013 im Juli 2013 wurde ein Beitrag unter dem Titel „Datenschutzkonforme Sekundärnutzung strukturierter und freitextlicher Daten mittels Cloud-Architektur“ veröffentlicht. Am Ende des Beitrags ist zu lesen: „Danksagung
Das cloud4health-Konsortium besteht aus der Averbis GmbH
(Konsortialführer), der RHÖN-KLINIKUM AG, der TMF – Technologie- und
Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e.V., dem
Fraunhofer-Institut SCAI und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
Das Projekt wird im Zeitraum 12 / 2011 – 11 / 2014 vom
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) im
Förderprogramm Trusted Cloud gefördert.“ (Quelle: http://www.telemed-berlin.de/telemed/2013/beitrag/beitrag_leb488_508.pdf).
Wie pflegt der Volksmund zu sagen: Wes Brot ich ess, des Lied ich sing – oder auch: Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus!
Weniger volkstümlich ausgedrückt: Kann die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg,
Lehrstuhl für Medizinische Informatik, die Mitglied im
cloud4health-Konsortium und damit auf Big-data-Auswertungen im
Medizinbereich spezialisiert ist, ohne interessengeleitet zu sein, ein unabhängiges Gutachten erstellen für eine Anwendung, durch die erst Big-data-Auswertungen möglich gemacht werden sollen?
Zweifel sind mehr als angebracht!” Zitat Ende, weiter hier auf der Website der Datenschützer Rhein-Main
Datensicherheitsexperte Rolf Lenkewitz zum Thema “Sekundärnutzung von Routinedaten und Cloud Computing” (dem Geschäftsfeld der “wissenschaftlichen Auswerter” der eGK Tests aus Erlangen kommentiert hier:
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“Der Aspekt “Datenschutzkonforme Sekundärnutzung
strukturierter und freitextlicher Daten mittels Cloud-Architektur“ ist Big Data
Auswertung in seiner reinsten Form nun für die letzte Bastion bisher schwer
zugänglicher Medizindaten! Vor Monaten wurde auf dieser Webseite darauf aufmerksam gemacht:
http://www.ocmts.de/egk/html/4___all_in_one.html
Selbst wenn einzelne Datenpakete der Versicherten
verschlüsselt sind, die ‘daneben’ liegenden lesbaren “Sekundärdaten”
sind das Gold der DataMining-Architekten, die diese Daten auswerten und nutzen
wollten.
Big Data und Big Brother in der schönen neuen Welt der
gläsernen Patienten. Darauf ist man scharf! Die wissenschaftliche Elite verhält sich in hohem Maße unverantwortlich
gegenüber der Gesellschaft weil keine alternativen Konzepte und Modelle für das
Medizinwesen entwickelt werden, die aus einem demokratischen
Kollaborationsprozess stammen.”
R.Lenkewitz, 20.9.2014