Nur noch 40% gehören in den Papierkorb!? Die Qualität der Praxisbroschüren von niedergelassenen Ärzten hat sich leicht verbessert

Vor knapp anderthalb Jahren erbrachte die Aktion “Der PraxisbroschürenCheck“, dass gut die Hälfte der Leistungsbeschreibungen, die niedergelassene Ärzte an ihre Patienten verteilen, eher in den Papierkorb gehören als in die Hände der Praxisbesucher. In einer aktuell erneut durchgeführten Untersuchung zeigen die bisherigen Einsendungen ein ähnliches Bild (vgl. Abb.), allerdings mit einer leicht verbesserten Tendenz. Nach wie vor sind aber die drei bereits in der Erstanalyse identifizierten Schwachpunkte für das schlechte Abschneiden vieler Praxisbroschüren verantwortlich:
(1) Unattraktiver Organisationsleitfaden statt Imagebildungs-Instrument: Die meisten Broschüren werden als reine Organisationshilfen genutzt, um den Patienten die Abläufe in der Praxis (Erinnerung an die Versichertenkarte, Sprechzeiten, Hausbesuche etc.) darzustellen. Informationen, die es den Patienten ermöglichen, sich ein „Bild über die Praxis“ zu machen (Leistungsphilosophie, Abbildung Praxisteam und Praxis-Logo) fehlen häufig. Ebenso dominieren die textliche Elemente, Farben und Formen werden nur spärlich eingesetzt.
(2) Top-Medizin in Lumpen: Qualität wird bekanntlich nicht nur über konkrete Leistung, sondern auch über formale Elemente transportiert: Bei vielen Broschüren sind die Druckqualität und die hieraus entstehende Wahrnehmung desolat: Patienten erhalten schlechte Kopien oder Ausdrucke mit verwischten Texten und Kopierstreifen auf minderwertigem Papier. Als Referenz müsste sich die Praxisbroschüre jedoch mit dem heute verfügbaren, wesentlich höherwertigen Prospektmaterial messen.
(3) Anweisung statt Kundenorientierung: Den Broschürentexte fehlt häufig eine kundenorientierte, verbindliche Sprache. Vielmehr besitzen sie Anweisungscharakter und vermitteln dem Patienten Regeln, an die er denken und die er beachten soll, „damit ein reibungsloser Praxisablauf gewährleistet ist.“ Der Dienstleistungscharakter der Praxisarbeit wird nur selten kommuniziert, der Nutzen der meisten Broschüren liegt bei den Praxen, nicht beim Patienten.

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