Unter dem Titel: “Adhärenz-Feind „Betriebsblindheit“: Patienten-Empowerment in der Arztpraxis scheitert an ärztlicher Fehleinschätzung” wurde auf das Problem einer unzureichenden Berücksichtigung der Patientenanforderungen seitens niedergelassener Ärzte hingewiesen. Die beschriebene Problematik geht jedoch weit über die Arztpraxis-Patienten-Beziehung hinaus. Untersucht man das Beziehungsgefüge zwischen einzelnen Akteuren des Gesundheitswesens, zeigt sich, dass das Nicht-Erkennen der Bedürfnisse von Patienten und Kooperationspartnern ein durchgängiges Prinzip ist. Auf der Basis von je Kooperationsbeziehung zufällig ausgewählter Zufriedenheitsbefragungen unseres Instituts wurde im Rahmen einer Exploration eine Kongruenzstatus-Karte (vgl. Abb.) entwickelt. Sie weist beispielhaft die ermittelten durchschnittlichen Matching-Quoten von Anforderungen und ihrer Erfüllung aus. So setzen Arztpraxen im Mittel 56% der Patientenanforderungen (Organisation, Zuwendung, Information) um, Krankenhäuser zu 61% usw. Aber es existiert noch ein “Problem hinter dem Problem”: etwa die Hälfte der Verantwortlichen mit Kooperationsdefiziten kennt die Anforderungen der Partner gar nicht im Detail, der andere Teil hat diese Informationen nebst einem Einblick in die eigene geringe Anforderungserfüllung, handelt aber nicht. “So ist das eben!” kommentierte ein Chefarzt die negativen Ergebnisse der für seine Abteilung durchgeführten Einweiser-Befragung.
Weiterführende Informationen: Die Profile der IFABS Benchmarking-Zufriedenheitsanalysen finden Sie auf den Seiten 35ff., 55ff., 65 und 72ff unserer IFABS Benchmarking-Analyse- und Optimierungs-System Programmübersicht 2013
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