Das Thema “Adhärenz” gewinnt im therapeutischen Alltag niedergelassener Ärzte immer mehr an Bedeutung. Der gegenwärtige Fokus der Aktivitäten zum Empowerment von Patienten ist vor allem auf eine umfassende Information gerichtet, die Patienten befähigen soll, die ihnen empfohlenen Therapien und Verhaltensweisen möglichst optimal in ihren Lebensalltag zu integrieren. Aber wie gut gelingt Praxisteams diese Befähigung wirklich? Grundlage eines adhärenten Verhaltens ist nicht nur die Vermittlung der Informationen, sondern auch die Art und Weise der Betreuung in den Arztpraxen. Die Zufriedenheit der Patienten mit ihrer Gesamtbehandlung bestimmt den Grad der erzielbaren Adhärenz.
Einen Einblick in die Zufriedenheits-Ist-Situation eines niedergelassenen Onkologen gibt Abb. 1 (Skalierung von „-2“ = Absolut unzufrieden“ bis „+2“ = „Sehr zufrieden“). Rot markiert sind die Zufriedenheits-Angaben der Patienten der untersuchten Praxis, schwarz die Durchschnittsergebnisse der Fachgruppe. Die Verteilung macht deutlich, dass gerade im Bereich der Erklärungen und Abstimmungen, die zentrale Adhärenz-Förderinstrumente sind, wesentliche Defizite bestehen, sowohl in der Praxis als auch in der Fachgruppen-Gesamtbetrachtung. So werden nach Patientenangaben zwar teilweise Broschüren und Informationsflyer mit allgemeinen Informationen übergeben, zu konkreten Absprachen (z. B.: Dosierungen bei unterschiedlichen Medikamenten, Zeit-Maßnahmen-Planungen etc.) gibt es jedoch keine schriftlichen Hilfen, so dass vieles zu Hause bereits wieder vergessen ist
Im Rahmen des Explorations-Projektes „Adhärenz-zentriertes Praxismanagement (AZP)“ untersucht das Institut für betriebswirtschaftliche Analysen, Beratung und Strategie-Entwicklung (IFABS) seit Jahresbeginn mit Hilfe Fragebogen-gestützter Ferndiagnosen – aufgegliedert nach Fachgruppen -, wie ausgeprägt die Patientenzufriedenheit mit der Adhärenz-Förderung in Arztpraxen ist und welche Instrumente praxisseitig zum Einsatz kommen. Ärzte, die für ihre Praxis die Patientenzufriedenheit mit dem von ihnen verfolgten Adhärenz-Ansatz bestimmen und mit dem Adhärenz-Fachgruppen-Durchschnitt sowie mit dem Best-Practice-Standard vergleichen möchten, können die hierfür benötigten Unterlagen per E-Mail an die Adresse post@ifabs.de unter dem Stichwort „AZP“ anfordern. Die Analyse umfasst – in Abhängigkeit von den praxisindividuellen Gegebenheiten – auch eine Expertise mit Optimierungshinweisen zur Verbesserung des Praxismanagements.
Der Analyse-Tipp der Woche: Die Praxis-Homepage-Patientenzufriedenheitsbefragung mit Benchmarking-Vergleich: Bestimmung der kommunikativen Leistungsbilanz von Praxis-Internetauftritten
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