Depot Neuroleptika
Depotneuroleptika können in manchen Fällen praktischer sein als oral gegebene Neuroleptika, namentlich, wenn der Patient diese Applikation bevorzugt und eine orale Medikation auf praktische Schwierigkeiten trifft. Eine Depotmedikation ist jedoch ungeeignet, wenn der Patient die Medikation an sich nicht wünscht. Depotgaben gehen, anders als die Tablettenform, regelmäßig mit der Gefahr einher, dass ein Spritzenabszess entstehen kann, sodass aus meiner Sicht diesem Nachteil der Depotform ein eindeutiger Vorteil gegenüber stehen muss.
Umrechnung Orale Dosis Neuroleptikum in Depot Dosis
Will man von einem oral gegebenen Neuroleptikum auf ein Depot umstellen, stellt sich stets die Frage, wie dies umzurechnen ist. Es gibt keine einfache Formel, um die oral gegebene Dosis eines Neuroleptikums in eine Depot-Dosis umzurechnen. Aber man versucht es doch immer wieder…. Ich habe hier mal eine Tabelle erstellt, die einen Anhalt gibt, welche Dosierungen oral gegeben welcher Depot-Dosis und welchem Depot Intervall in etwa entsprechen. Wie immer ohne Gewähr, es bildet meine persönliche Anwendung ab, aber keine Wahrheiten…
Der Umrechnungsfaktor ist so zu verstehen: x mg orale Dosis entsprechen x mal Umrechnungsfaktor mg Depotdosis. Dabei ergibt sich in den meisten Fällen die Depot-Dosis, die alle zwei Wochen zu geben ist, manchmal ist der Umrechnungsfaktor aber auch so berechnet, dass sich die Dosis für das das Vier-Wochen Intervall ergibt, je nach dem, welches Intervall bei diesem Depot üblich und pharmakologisch sinnvoll ist. Viele Depots können auch in längeren Intervallen gegeben werden, was die Wahrscheinlichkeit eines Spritzenabszesses entsprechend reduziert.
Dosierung in Worten | Dosierung in Tablettenform | Faktor | Depotdosierung |
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Flupentixol, z.B. Fluanxol® | |||
Niedrig | 4–0–0 mg | 5 | 20 mg alle 2 Wochen |
Mittel | 10–0–0 mg | 5 | 50 mg alle 2 Wochen |
Hoch | 10–10–0 mg | 5 | 100 mg alle 2 Wochen |
❊ | |||
Perphenazin, z.B. Decentan® | |||
Niedrig | 4–0–4 mg | 6 | 50 mg alle 2 Wochen |
Mittel | 8–0–8 mg | 6 | 100 mg alle 2 Wochen |
Hoch | 12–0–12 mg | 6 | 150 mg alle 2 Wochen |
❊ | |||
Risperidon, Risperdal Consta® | |||
Niedrig | 0–0–2,5 mg | 10 | 25 mg alle 2 Wochen |
Mittel | 0–0–4 mg | 10 | 37,5 mg alle 2 Wochen |
Hoch | 0–0–5 mg | 10 | 50 mg alle 2 Wochen |
❊ | |||
Paliperidon, Xeplion® | |||
Xeplion® Einstellung auf jede Dosis immer so beginnen: Tag 1: 150 mg deltoidal, Tag 8: 100 mg deltoidal, danach: | |||
Niedrig | 3–0–0 mg | 15 | 50 mg alle 4 Wochen |
Mittel | 6–0–0 mg | 15 | 75 mg alle 4 Wochen |
Hoch | 6–0–6 mg | 15 | 100 mg alle 4 Wochen |
❊ | |||
Haloperidol, z.B. Haldol® | |||
Niedrig | 2–0–2 mg | 10 | 40 mg alle 4 Wochen |
Mittel | 4–0–4 mg | 10 | 80 mg alle 4 Wochen |
Hoch | 6–0–6 mg | 10 | 120 mg alle 4 Wochen |
❊ | |||
Fluphenazin, z.B. Lyogen® | |||
Niedrig | 2–0–3 mg | 5 | 25 mg alle 2 Wochen |
Mittel | 5–0–5 mg | 5 | 50 mg alle 2 Wochen |
Hoch | 10–0–10 mg | 5 | 100 mg alle 2 Wochen |
❊ | |||
Olanzapin, ZypAdhera® (W=Wochen) | |||
Niedrig | 0–0–10 mg | 20 | 210 mg/2 W oder 405 mg/4 W für 8 W. Dann 150 mg/2 W oder 300 mg/4 W |
Mittel | 0–0–15 mg | 20 | 300 mg/2 W für 8 W. Dann 210 mg/2 W oder 405 mg/4 W |
Hoch | 0–0–20 mg | 20 | 300 mg alle 2 Wochen |
Literatur
- Praktische Psychopharmakotherapie, Laux, G.; Dietmaier, O.; 2012
- Guidelines for the Dosage of Neuroleptics. II: Changing from Daily Oral to long Acting Injectable Neuroleptics. Schulz, P.; Rey, MJ.; Dick, P.; Tissot, R. Inernational Clinical Psychopharmacology, 1989, 4, 105–114
- Fachinformation Fluanxol
- www.zypadhera.de
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