Das Feedback zu dem Beitrag “Ab in den Papier-Container!”: Pharma-Mailings sind für niedergelassene Ärzte keine wertvolle Informationsquelle” seitens der Reagenten aus der Pharmazeutischen Industrie war einhellig: es handele sich um altbekannte Fakten, man müsse nur in die Papierkörbe der Ärzte schauen. Thema erledigt. Doch so trivial und bekannt die aufgeführten Fakten sein mögen, so dramatisch ist die bisherige Konsequenz: niemand reagiert auf das Altbekannte. Doch welcher Unternehmer oder Marketing-Verantwortliche aus einer anderen Branche würde an einem Konzept festhalten, das nachgewiesenermaßen nicht ankommt und vor allem Kosten verursacht? Die Begründungen der Pharma-Manager für die Konservierung dieses Instruments sind nicht wirklich überzeugend: man brauche Präsenz in der Breite, die Konkurrenz würde auch mit Mailings arbeiten, Aussendungen wären nur einmal Bestandteil des Marketing-Mixes. Dabei ist die Mailing-Thematik nur die Spitze des Eisberges, auch die Patienten- (Pharma-Service-Desaster „Broschürenanforderungen von Patienten”: Der Anforderer als Recycler veralteter Unterlagen) und Außendienstbetreuung stehen in der Kritik (Der Pharma-Außendienst in der Abseits-Falle: Falsches Kundenmanagement und fehlende Entscheidungsbereitschaft beeinträchtigen Erfolg und Image). Das eigentliche Grundproblem findet sich in den Strukturen und Verhaltensweisen des Managements: nur die wenigsten Verantwortlichen sind bereit, in größerem Rahmen abweichende Entscheidungen zu treffen (Wo sind die Entscheider? – Das Pharma-Management benötigt entscheidungswillige Manager), da sie befürchten, sich damit angreifbar zu machen. Solange dieser Zustand fortbesteht, werden auch die Papierkörbe der Ärzte weiter gefüllt.
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