Ein besonders signifikantes Element der Corporate Identity (CI) ist das Corporate Design (CD). Häufig wird CD sogar mit der Corporate Identity gleichgesetzt, weil es das Element ist, das den stärksten Wiedererkennungswert hat. Das Corporate Design vertritt alle visuellen Botschaften, die ein Unternehmen aussendet, und sorgt für einen einheitlichen grafischen Außenauftritt. Ziel des CD ist es, die Unternehmenswerte auf Zeichen, Farben und Schriftzüge zu übertragen.
Die wichtigsten graphischen Elemente des Erscheinungsbildes
- Die Wort-Bild-Marke: das Praxis-Logo, das sich auf allen Drucksachen, aber auch auf der Kleidung wiederfindet
- Die Praxis-Typographie: die Praxis-Schrift
- Die „Hausfarbe“ der Praxis, zum Beispiel auf Briefpapier, Visitenkarten und Homepage
- Kommunikationsdesign: die gesamte grafische Gestaltung, die auf ihren Kommunikationsmedien zu sehen ist
- Architektur und Praxis-Einrichtung
Praxis-Logo
Das Praxis-Logo ist sicher das wichtigste Element des Corporate Designs. Denken Sie an die Logos von bekannten Marken, wie der Haken von Nike oder die Welle im Schriftzug von Coca-Cola. Sie haben einen sehr starken internationalen Wiedererkennungswert. Aber auch im Gesundheitsbereich werden starke Symbole benutzt, beispielsweise der Asklepios-Stab in einem Kreis und Dreieck, wie bei den Asklepios-Kliniken, oder das Sechseck im Logo von Roche. Das Praxis-Logo ist ein bedeutender Schritt zur Markenbildung. Es lohnt sich also, einen Teil des Budgets in die professionelle Gestaltung des Logos zu investieren. Welche Eigenschaften ein gutes Logo haben sollte, sehen Sie in der folgenden Übersicht. Durch optische Symbole, wie das Praxis-Logo, können Sie die Persönlichkeit Ihrer Praxis visuell darstellen und sich damit gleichzeitig deutlich von Ihren Mitbewerbern abgrenzen. Überlegen Sie, mit welchen Eigenschaften Sie sich profilieren möchten: beispielsweise klassisch/seriös, jung/frisch oder modern/innovativ.
Hinweise zum Praxis-Logo
- Ein gutes Praxis-Logo sollte einprägsam sein und über einen hohen Wiedererkennungswert verfügen. Es muss mit einem Blick zu erfassen sein und in den Köpfen der Patienten hängen bleiben.
- Auch hier gilt: Weniger ist mehr – verwenden Sie nicht zu viele Farben und Schnörkel.
- Achten Sie darauf, dass die Symbolik in Ihrem Logo eindeutig ist und nicht mit anderen Dingen assoziiert oder gar verwechselt werden kann.
- Wort-Bild-Marken sind besonders erfolgreich. Kombinieren Sie in Ihrem Logo ein graphisches Zeichen mit einem Schriftzug, etwa dem Namen der Praxis oder einem Slogan.
- Das Logo muss sowohl in Farbe als auch in Schwarz-Weiß gut aussehen und auf alle Materialien gut druckbar sein.
- Ändern Sie nur mit Bedacht ein bereits eingeführtes Logo, um mit der Markenführung und dem Bekanntheitsgrad nicht wieder von vorne anfangen zu müssen. Falls Sie einen Relaunch (Neustart) wünschen, versuchen Sie, das Logo Schritt für Schritt weiterzuentwickeln und damit zu modernisieren.
Farbe als Erkennungsmerkmal
Ein besonderer Eye-Catcher ist auch die Hausfarbe. Als Hausfarbe wird die unternehmenstypische Farbe bezeichnet, die im besonderen Maße dazu geeignet ist, einen Wiedererkennungswert zu schaffen. Bekannte Beispiele sind das Gelb der Deutschen Post oder das Magenta der Telekom. Einen solchen Effekt zu erzielen erfordert natürlich, dass sich die Marke schon sehr stark etabliert hat. Außerdem läuft man immer Gefahr, dass man mit einem ähnlichen Farbton nicht Assoziationen an die eigene Praxis, sondern an das Fremdunternehmen hervorruft.
Farben sind im besonderen Maße dazu geeignet, Werte zu transportieren. Farbpsychologische Untersuchungen zeigen, dass zum Beispiel transparente Farbtöne Vertrauen, Offenheit und Ehrlichkeit vermitteln. Es gibt noch weitere Assoziationen: Gold steht allgemein für Exklusivität, wohingegen Silber eher technisch und modern wirkt. Grün wirkt erfrischend und regenerierend, Blau kühl und klar. Rot gilt als aktiv und dynamisch, Orange als strahlend und Violett als geheimnisvoll. Besonders im medizinischen Bereich wird die Farbe Weiß mit hygienisch und rein assoziiert und ist daher immer ein wichtiger Grundton.
Die Hausfarbe und das Praxis-Logo sind wichtige graphische Merkmale, die sich auch auf Ihren Kommunikationsmaterialien widerspiegeln sollten: Briefpapier, Terminzettel, Praxis-Schild, Visitenkarten, aber natürlich auch auf Ihrer Praxis-Website. Setzen Sie ebenfalls bei der Inneneinrichtung mit den Praxis-Farben geschickte Akzente.
Corporate Fashion
Ein einheitlicher Kleidungsstil des Praxis-Teams ist ein zusätzliches Zeichen des gemeinsamen Auftritts. Die markenkonforme Gestaltung der Arbeitskleidung wird als Corporate Fashion (CF) bezeichnet. In Arztpraxen ist es zwar üblich, Weiß zu tragen, jedoch können Sie auch hier mit einigen gezielten Akzenten die Corporate Identity über die Kleidung vermitteln: zum Beispiel indem Sie das Praxis-Logo auf die Kittel aufdrucken oder verschiedene Accessoires wie Halstücher in Ihrer Praxis-Farbe tragen. Namensschilder an der Kleidung der Mitarbeiter – oder sogar farblich in der Praxis-Farbe samt Logo eingestickt – wirken sehr persönlich. Zusätzliche Funktionsbeschreibungen bzw. Zuständigkeitsbereiche, wie Empfang oder Labor, dienen Patienten zur Orientierung und sind daher zu empfehlen. Jedoch sollten Ihre Mitarbeiter nicht wie Zinnsoldaten wirken, sondern jeweils eine individuelle Note in ihrem Kleidungsstil präsentieren können. Bieten Sie daher verschiedene Kleidungsstücke zur Auswahl: Hose, Rock, Bluse, Polo-Shirts. So kann jeder nach seinen persönlichen Vorlieben auswählen. Die Mitarbeiter fühlen sich wohl und wirken damit authentisch.
Mehr zu Corporate Identity und weitere Inhalte zum Thema Marketing können Sie auch im Praxishandbuch „Online-Marketing für die erfolgreiche Arztpraxis“ der MbMed-Autoren Alexandra Schramm (Hrsg.) und Mirko Gründer nachlesen. Es bietet Ärzten Tipps, Checklisten, wertvolles Hintergrundwissen und am Ende jeden Kapitels ein Experteninterview. Zudem gibt es eine Version speziell für Zahnärzte und eine weitere für PR- und Managementmitarbeiter aus dem Krankenhaus.
Mehr zum Inhalt und Leseproben finden Sie hier:
für Ärzte: www.springer.com/978-3-642-25146-7
für Zahnärzte: www.springer.com/978-3-642-25337-9
für Kliniken: www.springer.com/978-3-642-29226-2