Ein Mann kauft ein Blutdruckmessgerät. Das hört sich jetzt einfach an, war aber doch ein bisschen mit mehr Arbeit verbunden, als man denkt.
Zuerst einmal wollte er nicht dafür zahlen – wir sollten das der Krankenkasse abrechnen. Der Arzt hat gemeint, es wäre gut, wenn sie auch eines zu Hause habe – Also … !
Nun, der Arzt hätte auch ein Rezept dafür ausstellen können – das steigert die Chance, dass die Krankenkasse das übernimmt enorm. Wobei – auch dann ist das bei den Blutdruckmessgeräten nicht sicher. Die sind nämlich nicht in der MiGeL gelistet- der Mittel und Gegenständeliste, wo drinsteht, was die Grundversicherung zu übernehmen hat – und wieviel sie dafür zahlen. Eventuell (aber nicht sicher) übernimmt die Zusatzversicherung – falls man denn eine hat – einen Teil des Gerätes. Aber das kommt sehr auf die Krankenkasse und Art der Zusatzversicherung an. Ich kann und werde da keine Garantien geben … was denn auch heisst: das Blutdruckgerät muss in der Apotheke bezahlt werden, wenn kein Rezept und keine Zusatzversicherung vorhanden ist.
Ich habe dem Mann das erklärt, dann die verschiedenen Gerätetypen gezeigt: Handgelenk oder Oberarm … ihm dasjenige, das er schliesslich gekauft hat noch anwendungsfertig gemacht (Batterien rein) und demonstriert, wie es misst und den Garantieschein (für 3 Jahre inklusive Gratiskalibrierung) ausgefüllt.
Am nächsten Tag kommt er zurück und verlangt, dass wir ihm ein neues Armband dazu geben und zwar „gratis“! Offenbar ist es nicht gross genug für den Arm seiner Frau – für die das BD Gerät ist. Oh ja – das kann vorkommen. In der Apotheke hatte ich zwar bisher eher das Problem, dass einige Arme zu dünn waren, aber es ist auch vorstellbar, dass es zu dicke Arme gibt. Dass seine Frau aber so viel stärkere Arme hat, hat er beim Kauf nicht erwähnt.
Ich kläre das ab.
Es gibt Maschinen mit grösseren Manschetten. Die kosten auch mehr. Ein Telefon mit der Firma zeigt, dass die sogar so kulant ist, dass sie uns eine Manschette schicken als Austausch – für nur 20 Franken. Die alte können wir beim nächsten Vertreterbesuch zurückgeben. 20 Franken, das ist die Preisdifferenz zur grösseren Manschette. Er muss nicht das ganze neu kaufen, bekommt die neue Manschette per Post und muss nicht mal Porto zahlen.
Denkt ihr er war damit zufrieden?