Heute möchte ich Ihnen schon erste Zwischenergebnisse unserer Umfrage “Medizintechnik und IT 2013″ vorstellen. Die Umfrage läuft noch bis April 2013. Sie sind weiterhin eingeladen, sich unter http://pro4health.de/short/4 daran zu beteiligen.
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Physician assistant – Alter Wein in neuen Schläuchen?
Stellen Sie sich folgende Situation vor. Ein Autounfall und ein schwerverletzter Autofahrer, der höllische Schmerzen leidet. Ein zu Hilfe eilender Sanitäter leistet Unfallversorgung, darf aber das notwendige Schmerzmittel nicht verabreichen. Da der Arzt erst eine halbe Stunde später eintrifft, muss der Verletzte Qualen leiden. Das ist ein realistisches Szenario, denn nur der Arzt ist berechtigt, schmerzlindernde Medikamente zu verabreichen. Wäre der Sanitäter dagegen ein Physician Assistant, dürfte auch er das.
BioPunks: In amerikanischen Garagenlabors wird die Medizintechnik neu erfunden
Ein Artikel der “Zeit” hat mich beeindruckt und gleichzeitig nachdenklich gemacht. Weltweit entsteht gerade die Szene der BioHacker und BioPunks. Biologen, Programmierer und Computerfreaks wollen den Menschen gesünder machen. Ihre Konkurrenz: die Konzerne. Ihr Vorbild: das Silicon Valley Dabei werden beispielsweise … Weiterlesen →
Blutdruck-Apps: "Black Boxes" mit unbekanntem Risiko
Derzeit können Verbraucher über 2.000 deutschsprachige Apps in den Kategorien Gesundheit & Fitness und Medizin in Google Play völlig kostenlos nutzen (1). Etwa zwei Prozent dieser Apps richten sich an Menschen, die ihren Blutdruck mit Hilfe einer App besser kontrollieren wollen. Wie gehen diese Blutdruck-Apps mit den persönlichen Daten ihrer Nutzer um? Sind die Gesundheitsinformationen interessengeleitet? Der Test von 29 Blutdruck-Apps im Mai 2015 zeigt, dass der Nutzer darüber in der Regel im Unklaren gelassen wird. Die Initiative Präventionspartner kommt zu folgenden Ergebnissen:
- Nur jede 10. App (3 von 29) informiert den Nutzer mit einem Datenschutzhinweis innerhalb der App über den Schutz bzw. die Verwendung der persönlichen Daten. Wichtig: Fast alle Apps (28 von 29) bieten die Möglichkeit, die Blutdruckdaten und andere persönliche Informationen der Nutzer in einem Tagebuch zu dokumentieren. Ohne Angaben zum Datenschutz bleibt es völlig unklar, was mit diesen Daten passiert.
Wer verbirgt sich hinter den kostenlosen App-Angeboten – Stichwort „Interessenkonflikt“?
- Nur jede fünften App (21 %) klärt mit einem Impressum über den Anbieter auf. Zwar nennen drei von vier Anbietern (72 %) eine E-Mailadresse oder eine Telefonnummer, der Nutzer kann in der Regel sein Feedback nicht an einen konkreten Ansprechpartner weiterleiten, sondern lediglich über ein Formular.
- Bei zwei Drittel der (62 %) getesteten Apps kann der Nutzer Rückschlüsse ziehen, wie sich die App finanziert, z. B. mit kostenpflichtigen Zusatzelementen oder Werbeeinblendungen. Konkrete Angaben zur Finanzierung macht nur eine der getesteten Apps.
Wer steht für die fachliche Richtigkeit der Gesundheits-Tipps und der Auswertungen der Blutdruckdaten, wie aktuell sind die Gesundheitsinformationen der App?
- Nur 3 von 29 Apps (10 %) informieren den Nutzer über die verwendeten Quellen. Zwei Apps (7 %) nennen den Autor der gesundheitsbezogenen Informationen, so dass der Nutzer dessen Qualifikation gegebenenfalls überprüfen kann.
Fazit: Nur eine der 29 getesteten Blutdruck-Apps informiert umfassend und macht Angaben zu allen Qualitäts- und Transparenzkriterien, mit denen Nutzer die Vertrauenswürdigkeit und Sicherheit einer Gesundheits-Apps selbst einschätzen können. Die allermeisten Blutdruck-Apps sind im Hinblick auf Qualität und Transparenz als „Black Boxes“ einzustufen mit unbekanntem Risiko für den Nutzer: Ob man der App seine Daten anvertrauen will und den Auswertungen der Blutdruckdaten glauben kann, bleibt ungewiss.
Quelle: Health-App Dashboard (Stand: 10.06.2015): https://www.healthon.de/health-app_dashboard