Borager: Wenn Manager sich langweilen

Sie sind – eigentlich – hoch motiviert, fachlich auf der Höhe und in die firmensozialen Beziehungen bestens integriert. Sie arbeiten viel und präzise, rufen dabei aber nicht das Maximum ihrer Leistung ab, denn sie sind gelangweilt: die Borager. Dieser Manager-Typ findet sich immer häufiger im Rahmen von Mitarbeiterbefragungen. Die Empfindung resultiert für diese Personen aus der Einbindung in die von ihnen als weitgehend rigide-standardisiert empfundenen Abläufe und Strukturen ihrer Arbeitsumwelt. Die Jahresauftakt-Tagung, die Routine-Sitzungen mit sich wiederholenden 08/15-Präsentationen, das monatliche Reporting mit seinen immer gleichen Dialogen, Mitarbeiter K. mit seinen ewigen Klagen über die ungerechte Spesenregelung, Agentur-Chef S. mit seinen seit Jahren unveränderten Anekdoten. Den Boragern fehlen Impulse, Herausforderungen, ein fachlicher Kick. Sie blühen auf, wenn neue Projekte gestartet werden, was aber ihrer Meinung viel zu selten geschieht. Sie sind dennoch Unternehmens-loyal, ein Firmen-Wechsel kommt für sie nur bedingt in Frage, denn sie wissen, dass die Management-Routine in den meisten anderen Unternehmen ebenso statisch ausgeprägt ist. So schleppen sie sich weiter und versuchen, nach außen nichts von ihren Gefühlen durchdringen zu lassen. Die meisten Borager-Chefs erkennen das Problem oder – positiv formuliert – die Chancen derartiger Mitarbeiter nicht. Dabei ist es sehr einfach, sie zu identifizieren, denn auf explizite Nachfrage – nicht jedoch von sich aus – berichten sie sehr offen über ihre Situation, so dass Vorgesetzte entsprechend handeln könnten

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