Das Konzept des Adhärenz-zentrierten Praxismanagements (AZP) basiert auf der Befähigung der Patienten zu einem aktiven, selbstverantwortlichen Umgang mit ihrer Erkrankung. Dies geschieht in enger partnerschaftlicher Absprache mit dem behandelnden Arzt unter Einbeziehung aller Kooperationspartner. Hieraus resultiert eine Vielzahl von Vorteilen für den AZP-anwendenden Praxisinhaber, die sich auch in einem verbesserten wirtschaftlichen Erfolg niederschlagen. In welchem Umfang das praxiseigene AZP bereits entwickelt ist, kann mit Hilfe eines einfachen Verfahrens untersucht werden, das die Status- und Ergebnis-Bilanz der Adhärenz-Förderung bestimmt. Dabei wird praxisseitig mit Hilfe eines speziell entwickelten Fragebogens der Stand der Adhärenz-Zentrierung bestimmt (Gesprächsinhalte und Kommunikationstechniken, Art und Einsatzintensität gesprächsunterstützender Maßnahmen und Instrumente, Art und Umfang des Monitorings, Regelungen des Schnittstellen-Managements). Diesem Input wird das Ergebnis einer Patientenzufriedenheits-Befragungen gegenüber gestellt, die Auskunft über das Ausmaß des Adhärenz-Erfolges gibt (Betreuung durch Personal und Arzt, erhaltene Informationen, Ablauf und Inhalt des Arztgesprächs). Die Abbildung zeigt das Resultat für eine internistisch tätige Arztpraxis. Gemessen am Best-Practice-Standard ergibt sich ein Input-Status von 43%, der zu einem Output (Zufriedenheit in Prozent der Anforderungen) von 36% führt. Vor Durchführung der Analyse hatten die drei in der Praxis arbeitenden Ärzte Einschätzungen zu den beiden Bilanz-Werten abgegeben, die deutlich über den in der Realität ermittelten Ergebnissen lagen. Das Beispiel verdeutlicht, wie wichtig eine Überprüfung der tatsächlichen Adhärenz-Orientierung ist, um die Vorteile des AZP überhaupt nutzen zu können (vgl. auch: Adhärenz-Feind „Betriebsblindheit“: Patienten-Empowerment in der Arztpraxis scheitert an ärztlicher Fehleinschätzung).
IFABS aktuell:
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