Kryptopyrrolurie/Hämopyrrollaktamurie: was ist das?
Erste Forschungen zu Kryptopyrrolurie/Hämopyrrollaktamurie KPU/HPU stammen aus den USA und gehen auf das Jahr 1960 zurück. Die Forschungsergebnisse und Erfahrungswerte aus den USA konnten in den letzten Jahren auch von deutschen Wissenschaftlern bestätigt werden. Dennoch hört man immer noch recht wenig über dieses Mangelsyndrom. Dabei handelt es sich um Forschungen, die seit 20 Jahren geklärt sind, die aber von der Schulmedizin bis heute nicht wahrgenommen werden.
Die Kryptopyrrolurie (KPU) ist eine genetisch, familiär gehäuft auftretende enzymatische Störung des Häm-Stoffwechsels – Daher die andere Bezeichnung Hämopyrrollaktamurie (HPU).
Obwohl diese Erkrankung bereits vor 40 Jahren von Pfeiffer und Irvine ausführlich beschrieben und charakterisiert wurde, ist sie der modernen Schulmedizin kaum bekannt und wird in differenzialdiagnostische Überlegungen kaum einbezogen.
Unter normalen Lebensbedingungen bleibt Kryptopyrrolurie weitgehend unbemerkbar. Erst unter Stresseinwirkungen wie auch unter anderen Grunderkrankungen tritt sie sichtbar in Erscheinung. Sie manifestiert sich dann durch teilweise verwirrende Symptome, sodass ein klassisches Zuordnungsmuster von Krankheit und Symptom oft nicht möglich ist.
Pyrrol: der Schlüssel zum Verstehen der KPU/HPU
Pyrrol entsteht bei jedem Menschen wenn Eiweiß abgebaut wird. Beim Menschen mit gesundem Stoffwechsel entsteht nur sehr wenig Pyrrol, welches weiter verarbeitet wird. Pyrrol ist für die Ausscheidungsorgane giftig. Deshalb werden in der Galle 4 Pyrrolringe aneinander gelegt und diese ungiftige Verbindung wird mit dem Stuhlgang ausgeschieden. Wenn Pyrrol jedoch in großen Mengen entsteht, kann die Galle dieses nicht mehr vollständig verarbeiten. Im Ergebnis wird die Niere als Ausscheidungsorgan mit einbezogen. Aber auch für die Niere ist Pyrrol giftig. Um das Pyrrol zu entgiften und nierengängig zu machen, wird es an B6 und Zink gebunden. Das Vitamin B6 und das Zink holt sich der Körper aus körpereigenen Reserven.
Damit leiden die Kryptopyrrolurie-Kranken an folgenden Erscheinungen:
- zu hohe Pyrrolwerte (wobei Pyrrole auch die Blut-Liquorschranke passieren können)
- Vitamin B6- Mangel
- Zinkmangel
Diffuses Beschwerdebild bei KPU/HPU
Jeder dieser drei oben genannten Faktoren hat unterschiedliche Auswirkung auf den Körper. Deshalb ist auch die Symptomatik so vielfältig. Es lohnt aus diesem Grund fast bei allen chronischen und therapieresistenten Erkrankungen an die Kryptopyrrolurie zu denken.
Folgende gesundheitliche Probleme können ursächlich mit der Kryptopyrrolurie in Verbindung stehen:
- unerfüllter Kinderwunsch und chronisch rezidivierende Aborten
- nicht hormonabhängige Alopecie (kreisrunder Haarausfall)
- Menstruationsbeschwerden
- ADS/ADHS
- Diabetes
- niedriger Blutdruck
- häufige Infekte
- Migräne, Kopfschmerzen
- Depression
- Eisenmangel, Blutarmut
- Allergien
- schnelle Erschöpfbarkeit
- Herz-und Gefäßkrankheiten
- Down-Syndrom
Im Verlauf der Jahre wurde das Krankheitsbild Kryptopyrrolurie/Hämopyrrollaktamurie (KPU/HPU) in den USA immer weiter untersucht und ist seitdem zumindest in der orthomolekularen Medizin und der Mitochondrien-Medizin gut bekannt.
Autor: Dr. Rainer Mutschler
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