Kurzsichtige Abstinenz: Personalführung in Augenarzt-Praxen

Die Mitarbeiterführung gehört nach wie vor für viele Augenärzte zu den weniger „geliebten“ Themen des Praxismanagements. Die Gründe hierfür sind vielfältig – Unwissenheit, Gleichgültigkeit und die Angst vor Unangenehmem – , die Folgen sind jedoch eindeutig: aufgrund einer sehr zurückhaltenden Umsetzung der Thematik im Praxisalltag arbeitet das Personal in vielen Betrieben weit unter seinen Möglichkeiten. Doch diese “Führungs-Abstinenz” ist äußerst kurzsichtig: professionelle Führung sichert eine gut funktionierende Zusammenarbeit, die sich unmittelbar in hoher Produktivität, umfassendem Engagement und nachgelagert deutlich ausgeprägterem Praxiserfolg niederschlägt. In einer repräsentativen Exploration wurden in Augenarztpraxen mit Hilfe eines validierten Verfahrens die sechs Handlungsbereiche untersucht – jeweils aus Ärzte- und Mitarbeiterinnen-Sicht -, die ein erfolgsorientiertes Führungssystem in einer Arztpraxis kennzeichnen: Arbeitsrahmen, Arbeitsziele, Delegation, Team-Management, Kommunikation und Motivation. Die Abbildung zeigt das ermittelte Resultat: die Führungsintensität von Augenarztpraxen liegt – gemessen am Best Practice-Standard – bei lediglich 62,2% (Maximum: 100%), die hierdurch erzielte Wirkung (Mitarbeiterzufriedenheit mit der Führung) bei nur 38,6% (Maximum: 100%). Damit besteht ein akuter Handlungsbedarf für Augenärzte. Das eingesetzte Führungsmanagement ist so ausgeprägt, ​dass negative Auswirkungen auf das Praxisgeschehen nicht dominant spürbar sind, aber dennoch deutliche Optimierungs-​Reserven bestehen, die durch ein verändertes Führungsmanagement aktiviert werden können. Gleichzeitig ist die Wirkungsintensität der Führung unterproportional ausgebildet, das ohnehin schon niedrige Führungs-Engagement hat nur geringe Effekte.

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