Generika sind eigentlich was tolles. Selbes Medikament, günstiger im Preis.
Der Arzt verschreibt der Patientin Atorvastatin 80mg. Das ist das Generikum vom Sortis und als Cholesterinsenker wichtig in der Vorbeugung von Herzinfarkten.
Die Kundin, für die das Medikament verschrieben ist gehört da sicher zu der gefährdeten Sorte. Übergewichtig, starke Raucherin, wenig Bewegung.
Der Mann der Kundin kommt nicht nur mit dem oben erwähnten Rezept, sondern mit einer Packung Sortis 80mg – die will er zurückbringen und dafür das Generikum nehmen:
“Meine Frau hat das hier (Sortis) gehabt und jetzt nimmt sie das (deutet auf Rezept) …wieder. Die Sortis will sie nicht mehr. Sie nimmt das, was der Arzt aufgeschrieben hat.”
Jetzt … ein Generikum lässt sich dadurch definieren, dass es dasselbe ist, wie das Original. Als solches ist es dasselbe. Auch nicht “besser”. Wieso also wechseln??
Er lässt sich (mit Mühe) überzeugen, ihr zu sagen, sie soll doch erst die alte Packung aufbrauchen. Da: dasselbe.
Im Lauf des Gespräches kommt heraus, dass sie daheim auch noch 2 Packungen mit 20mg hat. Rein theoretisch könnte sie also – um Geld zu sparen – auch je 4 Tabletten von denen nehmen, bis diese Packungen fertig sind. Aber davon wollte er dann gar nichts hören. Die Packungen hat sie ja schon – und die wurden ja von der Krankenkasse bezahlt (Ja – klar.) Ausserdem will sie sicher nicht 4 Tabletten aufs Mal nehmen. Das verstehe ich ja noch als Argument. Wobei – ich würd’s machen. Ich fände das sonst Verschwendung und Verschwendung mag ich nicht.
Aber das Beste fand ich diesen Kommentar von ihm: “Sie muss das nehmen, weil sie schon einen Herzinfarkt hatte. Einen schwereren. Aber .. . Aufhören zu rauchen oder abnehmen tut sie deshalb nicht …”
Obwohl das die beste Variante wäre. Dann könnte sie vielleicht sogar auf die Tabletten verzichten – die sie offenbar ja auch nicht wirklich regelmässig nimmt, wie es gerade bei ihr wichtig wäre.