MIT-interessierte OP-Pflegekräfte beim 3. OP-Management Symposium in Österreich

operationzukunftIn der vergangenen Woche durfte ich als Referent am 3. OP-Management Symposium in Bad Aussee (Österreich) teilnehmen. Über 80 OP-Pflegekräfte nahmen das Angebot zum Thema “operation:Zukunft” wahr.

Ich habe mich sehr gefreut, meinen 3-stündigen Vortrag zu den Themen…

  • MT + IT = MIT?
  • Risikomanagement und die DIN EN 80001-1
  • Software als Medizinprodukt
  • klinische Informationssysteme , insbesondere im OP
  • Technologie im OP von morgen

…,für die Berufsgruppe halten zu dürfen, in der ich vor 25 Jahren meine berufliche Laufbahn begonnen habe.

Die anschließenden Gespräche in den Pausen und der Abendveranstaltung waren sehr interessant. Die IT scheint immer noch die Berufsgruppe zu spalten. Viele ältere Kollegen empfinden den Gedanken an noch mehr IT in ihrem Arbeitsumfeld als zu komplex und fast nicht beherrschbar. Viele, meist die jungen Kollegen, finden diese Entwicklung aber sehr interessant und sehen darin die Chance, zukünftig noch stärker in ihren Prozessen unterstützt zu werden.

Aber auch die Probleme der pflegerischen Kollegen im Alltag mit IT und Medizintechnik wurden dort deutlich. Im wesentlichen berichteten die Kollegen von:

  • oft nicht genügende Einbindung bzw. Berücksichtigung der Anforderungen der Pflege bei Beschaffungen von MIT-Technologien
  • Schulungen “on the job” mit der Folge des Gefühls, die zu nutzende Technologie nicht ausreichend zu kennen
  • zu wenige Informationen bei Upgrades und häufige Überraschung durch neue Funktionen in den Informationssystemen
  • unzureichend realisierte Schnittstellen zwischen Systemen, mit der Folge von Dokumentations-Mehraufwänden
  • oft fehlende Prozesskenntnisse in der IT

Hier sehe ich auch eine große Chance der “MIT”. Denn eine wesentliche Aufgabe der MIT ist die Kommunikation aller Beteiligten am Thema – also auch der pflegerischen Anwender.Und so könnten bei einer Risikoanalyse nach der DIN EN 80001-1 einige der genannten Probleme identifiziert und bearbeitet werden. Und wer weiß, vielleicht kann durch den Einbezug in die Risikoanalyse und den daraus resultierenden Maßnahmen, den pflegerischen Kollegen auch die Angst vor der Unbeherschbarkeit neuer Technologien genommen und Sicherheit gegeben werden. Auf jedem Fall wurde deutlich, dass die Pflege grosses Interesse an den zukünftigen Entwicklungen von Medizintechnik und IT  hat und dass das Einbinden dieser Berufsgruppe ein großes Potential in sich birgt.

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