“Nimm` das Zeug bloß nicht!”: Ärztliche Arzneimittel-Information dient auch der Abwehr von Negativ-Meinungsbildung

Mangelnde medikamentöse Therapietreue wird in mehr als der Hälfte der Fälle durch Ratschläge nicht-medizinischer Dritter (Angehörige, Bekannte, Verwandte, Freunde, Arbeitskollegen, Internet-Foren) verstärkt oder sogar erst initiiert. Diese Negativ-Meinungsbildung erhält ihre Durchschlagskraft vor allem dadurch, dass die Patienten den verwendeten Argumenten häufig nichts entgegen setzen können, da die Ärzte sie nur unzureichend über die einzunehmenden Arzneimittel aufgeklärt haben (“Adhärenz-Killer Twitter-Prinzip“). Meist verlassen die Patienten ihre Praxen mit dem Minimal-Wissen, das es ihnen nach oder bei Medikamenten-Einnahmen besser gehen werde. Doch diese Information reicht häufig noch nicht einmal zur Selbstmotivation aus, der ärztlichen Therapie-Empfehlung auch zu folgen. Im Arzt-Patienten-Gespräch würden nur wenige Sätze zur Wirkung sowie zu möglichen Neben- und Wechselwirkungen ausreichen, ein Aufwand, der kaum Zeit erfordert. Mit einem einfachen praxisinternen Test kann jeder Arzt die Wirksamkeit intensiverer Arzneimittel-Informationen überprüfen: von einer Gruppe Patienten, die einen bestimmten Wirkstoff oder ein Präparat erhalten, wird die Hälfte intensiver informiert. Später vergleicht man dann die Therapie-Ergebnisse der beiden Kollektive. Hierbei zeigt sich jedes Mal: die Resultate der aufgeklärten Gruppen sind signifikant besser. Ermittelt man parallel die Patientenzufriedenheit, so fällt sie bei den informierten Patienten ebenfalls deutlich höher aus.

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