Wenn ich von meinem Schreibtisch aufblicke, sehe ich eigentlich nur noch Kisten, Papierstapel und die Transparente. Auf dem Boden kniet meine Kollegin und heftet Unterlagen zusammen. Das monotone Geräusch des Tackers nehme ich nur noch unbewusst wahr. Doch dann werde ich aus meinen Gedanken gerissen: „Sebastian, kannst du mir mal mit den Aufstellern helfen?“ Sekunden später stecke ich Stangen ineinander und ziehe die Transparente hoch. Der Slogan „Stiftung Gesundheit – Wissen ist die beste Medizin“ blickt mir entgegen.
Der Jahresempfang der Stiftung Gesundheit – auch 2013 bedeutet dies für uns Mitarbeiter wieder eine turbulente Vorbereitung, gepaart mit Vorfreude. Während meine Kollegen alte Hasen sind, bin ich richtig gespannt, was mich bei meinem ersten Jahresempfang erwartet. Jeder hat eine Geschichte zu den Vorbereitungen zu erzählen. Denn in den vergangenen Jahren fand der Jahresempfang in unseren heiligen Bürohallen statt. „Da haben wir den ganzen Tag Schreibtische und Computer hin- und hergetragen, Stehtische aufgebaut, Gläser poliert, Schilder auf dem Parkplatz aufgehängt und die Räumlichkeiten hergerichtet“, höre ich in den letzten Tagen oft.
Dieses Jahr veranstalten wir den Jahresempfang im Rudolf-Virchow-Hörsaal, einem Teil des Museums der Berliner Charité. Jetzt können wir es ja sagen: Was für ein Glück. Denn in diesem Jahr erwarten wir einen besonders großen Ansturm an Gästen. Das freut uns natürlich sehr. Aber wenn ich mich so umschaue… Hätten wir hier im Büro alle Platz gefunden? Zwar entfällt der halbe Umbau der Geschäftsräume, aber nun heißt es: Checklisten schreiben, Kisten packen und bloß nichts vergessen. Besonders an die Urkunden für alle drei Publizistik-Preis-Gewinner müssen wir denken. Werden doch in diesem Jahr erstmals auch die Plätze zwei und drei verliehen.
Alle Kisten, Körbe, Unterlagen und Plakate sind jetzt im Auto verstaut. Wir sind noch einmal alle Listen durchgegangen. Und wie immer rattert es im Kopf: „Anzug? Hab ich. Visitenkarten? Hab ich. Was haben wir vergessen?“ Meine erfahrene Kollegin bleibt ruhig: „Es wird alles gut gehen“, sagt sie und klopft mir auf die Schulter. Die daheimgebliebenen Kollegen wünschen uns viel Spaß. Ich fahre meinen Computer runter und gehe zum Auto.
Nun geht es los. Ich freue mich auf unsere Gäste und eine schöne Veranstaltung mit netten Gesprächen und angeregten Diskussionen. Bis heute Abend!