Das ist ja spannend!

Man hört diese Formulierung im Rahmen der Management-Kommunikation immer öfter: in Besprechungen, kollegialen Gesprächen oder anlässlich von Präsentationen. Meist wird sie mit emotionalem Nachdruck vorgetragen, Kommunikations-Profis unterstützen ihre Wirkung noch durch nonverbale Empathie-Signale. Häufig folgt dann die Ergänzung: “Dem sollten wir einmal detailliert nachgehen!” oder: “Sagen Sie doch bitte unbedingt Bescheid, wenn es Neues gibt!” Die so Angesprochenen sind freudig angetan, wurden doch gerade ihre Erkenntnisse, Ansichten oder ihr Informationsverhalten gelobt. Doch wer die Kommunikation in seinem Umfeld distanziert-kritisch beobachtet, erkennt schnell, dass es sich bei dieser Formulierung – von wenigen Ausnahmen abgesehen – um eine inverse Replik handelt, die das Ziel verfolgt, den jeweiligen Gesprächspartner abzuwimmeln, z. B. aus Desinteresse, eigene Unwissenheit zu überdecken oder Sprachlosigkeit zu überwinden. Manche haben die Methode zu einer wahren Schauspielkunst entwickelt, die so überzeugend ist, dass man ihnen die Floskel auch nach der zehnten Wiederholung noch abnimmt. Kritisch wird es für sie nur bei der Rückfrage: “Was fanden Sie denn besonders spannend?” Doch das traut sich ja (leider) niemand.

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